Feuer entsteht in der Regel dann, wenn brennbares Material, Zündquellen und Sauerstoff zusammentreffen. In IT-Bereichen finden sich zahlreiche Materialen, die potenziell brennbar sind. Dazu zählen Kabeltrassen aus Kunststoff, Kabel, Gehäuse von IT-Geräten und Blindabdeckungen. Die Zündquellen können beispielsweise die Batterien in USV-Anlagen und deren elektrotechnischen Verteiler- und Schaltanlagen sein. Da das höchste Ziel eines Rechenzentrums aber die Hochverfügbarkeit ist, stellt sich die Frage, ob es sinnvoll ist, teure sowie wartungs-, energie- und platzintensive Löschanlagen zu installieren. Diese kommen erst dann zum Einsatz, wenn es bereits zu spät ist und der Brand schon entstanden ist. Spätestens mit der Brandlöschung fallen Teile oder im schlimmsten Fall sogar das komplette Rechenzentrum aus.
4-Faktor-Brandfrüherkennung
Bevor ein solcher Brand entsteht, kommt es in der Regel bereits eine geraume Zeit vorher zu einem Schwelbrand, verursacht durch Defekte in elektrischen Bauteilen oder Installationen. Da solche Schwelbrände durch langsam ansteigende Temperaturen und das Austreten von Gasen gekennzeichnet sind, erkennen sie klassische Löschanlagen oder Rauchmelder nicht. Aus diesem Grund bieten sich Thermalbildsensoren zur Brandfrüherkennung an. Als effektiv haben sich Sensoren herausgestellt, die in der Lage sind, mehrere Parameter zu messen – sogenannte Multisensoren. Zu den vier wichtigsten Indikatoren, zur Brandfüherkennung zählen:
Der Thermalbildsensor erkennt punktuelle Wärmequellen bereits bei einem glimmenden Schwelbrand, lange bevor es anfängt zu qualmen. Der über Ethernet in das Netzwerk integrierte und über PoE mit Spannung versorgte Sensor übermittelt das Thermalbild an die verantwortlichen Personen zur Lokalisierung des thermischen Hotspots. Der integrierte Luftqualitätssensor misst flüchtige Kohlenstoffverbindungen, sogenannte VOC-Gase (Volatile Organic Compounds). Ein weiteres Gas, das der Sensor registriert, ist Kohlenmonoxid (CO). Das farblose und weder zu schmeckende noch zu riechende Gas entsteht ebenfalls bei unvollständigen Verbrennungen. Der vierte Wert zur Einschätzung des Brandfortschritts ist der Temperaturhitzesensor. Dieser misst die Steilheit des Temperaturanstiegs innerhalb eines Zeitraums sowie einen oberen Schwellwert, der bei über 60 °C liegt.
Fazit
Mit internetfähigen Multisensoren lassen sich kritische Anlagenzustände rundum überwachen und online verwalten. Jeder der vier Alarme zur Brandfüherkennung kann IT- und Geschäftsleitungen in die Lage versetzen, mögliche Defekte in der IT-Infrastruktur zu erkennen, bevor es zu spät ist und die Löschanlage oder die Feuerwehr den dadurch entstandenen Brand löschen muss. Damit lassen sich mit relativ geringem Investitions- und Installationsaufwand IT-Ausfälle und daraus resultierende Folgeschäden verhindern.
Thomas Fritz ist CEO und Gründer von Kentix.