2022 wird laut Kesting ein wichtiges Jahr für DOCSIS, da die Einführung der letzten Phasen der DOCSIS 3.1-Funktionen beginnt. Manwerde erhebliche Bandbreitenerweiterungen auf 85 MHz Upstream Mid-Split, 204 MHz Upstream High-Split und Downstream 1,2 GHz erleben. Viele dieser Upgrades sind eine direkte Reaktion auf den Bandbreitenzuwachs, vor allem im Upstream im Zusammenhang mit COVID-19. Darüber hinaus werde man mehr DOCSIS 3.1-OFDMA- und -OFDM-Kanäle aktivieren. Diese DOCSIS 3.1-Upgrades in der Endphase werden als wichtige Brücke zwischen den heutigen Netzen und den DOCSIS 4.0-Netzen in zwei bis drei Jahren dienen. DOCSIS mit niedriger Latenzzeit verspricht ein spannendes Feld im Online-Gaming-Segment zu werden. Damit wird Low Latency DOCSIS (LLD) auch zu einer neuen Einnahmequelle für Betreiber, die sich verstärkt auf den Gaming-Bereich fokussieren. Man erwarte, dass Kabelnetzbetreiber ihren Trend zur Einführung von verteilten Zugangsarchitekturen (Distributed Access Architecture - DAA) fortsetzen werden. Diese DAAs legen den Grundstein für die höheren Bandbreiten von DOCSIS 4.0-Lösungen und andere Zukunftstechnik.
Cloud-native Netzwerkverwaltungssoftware
Das Ziel für zukünftige Netzwerk-Management-Software ist es, die zunehmende Verfügbarkeit von Streaming-Analysen zu nutzen, die von vielen DAA-Geräten im Betrieb gesammelt werden. Dies wird einen schnelleren Zugriff auf viel mehr Daten ermöglichen, die mehr Netzparameter abdecken als je zuvor. Virtualisierte Software in der Cloud wird neu entwickelte KI/ML-Technik nutzen, um die Daten schnell zu verarbeiten und drohende Probleme im CIN-Netz, in der HFC-Anlage, im DOCSIS-Netz oder im PON-Netz zu erkennen. Diese automatisierten Netzwerk-Management-Systeme sollen Probleme beheben, bevor Nutzer negative Auswirkungen spüren. Insgesamt werde dieser Ansatz sicherstellen, dass sich künftige Netze kontinuierlich überwachen und für eine optimale Leistung anpassen lassen.