Citrix-Studie zum Potenzial von Digital Natives

Das große Missverstehen

27. Mai 2021, 7:00 Uhr |

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Digitale Eingeborene in Deutschland

Hierzulande zählen laut der Studie 5,4 Prozent der Bevölkerung zu den Digital Natives. Dieser relativ niedrige Anteil – der Durchschnitt in den zehn Ländern der Umfrage lag bei 8,1 Prozent – ergibt laut dem erwähnten Hochrechnungsmodell einen jährlichen wirtschaftlichen Nachteil für Deutschland in Höhe von 349 Milliarden Dollar.

Die Einstellung junger Befragter stellt sich in Deutschland nicht großartig anders dar als in den übrigen Ländern, in denen Citrix seine Umfrage durchführen ließ. Besonders hohen Wert legen deutsche Digital Natives laut Citrix auf Arbeitsplatzsicherheit und Karrierechancen (88 Prozent), Zufriedenheit mit ihrer Arbeit (86 Prozent), eine angemessene Vergütung (82 Prozent) und eine autonome Arbeitsweise (78 Prozent). 57 Prozent der Befragten gaben an, dass das Home-Office optimal zu ihrer Arbeitsweise passt. 26 Prozent bevorzugen ein flexibles Arbeitsmodell, komplett im Büro zu arbeiten nur 17 Prozent.
 
Unter den befragten deutschen Führungskräften erachtet hingegen nur knapp die Hälfte (46 Prozent) einen flexiblen Arbeitsplatz für den besten Ansatz, um das Wohlbefinden der jüngeren Arbeitnehmer zu fördern, gefolgt von der Arbeit im Büro (43,5 Prozent); Home-Office folgt weit abgeschlagen mit 10,5 Prozent. Auch hierzulande weicht in diesem Punkt also die Wahrnehmung des Führungspersonals deutlich von jener der Digital Natives ab.
 
Dreiklang: Nachwuchs, Bildung, Digitalkompetenzen

Ein wichtiges Statement aus der Studie: „Unsere Forschung zeigt, dass eine große, junge Bevölkerung, ein gut entwickeltes Bildungssystem oder sogar eine hohe Verbreitung digitaler Fähigkeiten nicht ausreichen, um von der Born-Digital-Dividende zu profitieren.“ Um das Potenzial dieser Altersgruppe auszuschöpfen, sei ein Mix aller drei Faktoren erforderlich: „Unternehmen müssen ihre jüngeren Arbeitskräfte rekrutieren, engagieren und halten und gleichzeitig sicherstellen, dass sie gut ausgebildet sind und über digitale Kompetenzen verfügen.“

„Die Digital Natives sind die C-Suite der Zukunft, und bis 2035 wird der Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen in ihren Händen liegen“, kommentiert Oliver Ebel, Area Vice President Central Europe bei Citrix. „Um ihre Zukunft zu sichern, müssen Unternehmen die jüngeren Mitarbeiter gezielt fördern und die Arbeitsplätze sowie Prozesse an deren Bedürfnisse anpassen.“

Unternehmen müssen das Potenzial der jüngeren, digital gebildeten Beschäftigten nutzen, sonst lassen sie, wie die Citrix-Studie nahelegt, viel Geld auf der Straße liegen. Angesichts eines globalen Wettbewerbs um Talente gilt es deshalb, ein geeignetes Arbeitsumfeld zu bieten. Herauszufinden, wie sich das unternehmenseigene Arbeiten mit den Anforderungen der Digital Natives in Einklang bringen lässt, sollte dabei eigentlich gar nicht so schwer sein: Man kann den Nachwuchs im Betrieb ja einfach mal fragen, wie er denn am liebsten arbeiten will.

Anders als einst der Holländer Peter Minuit braucht ein hiesiger Arbeitgeber dafür noch nicht einmal einen Dolmetscher – und sollte dies, etwa bei ausländischen High Potentials, doch mal nötig sein, stehen dafür Google Translate & Co. bereit. Also: Gleich mal die jungen Kolleginnen und Kollegen zu einer Diskussion einladen – notfalls eben per WhatsApp! Der offene, interessierte Dialog ist immer noch das beste Mittel, um die Rauchzeichen der neuen Arbeitswelt zu deuten.

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