Niedrig sind die Preise vor allem in Bereichen wie Infrastrukturleistungen, in denen ein Systemhaus schnell durch einen Konkurrenten ersetzt werden kann. Dienstleister, die etwa komplexe virtuelle Umgebungen großer Unternehmen managen können oder sich auf bestimmte Branchen oder Services spezialisiert haben, können dagegen wesentlich höhere Stundensätze erzielen. »Die Schere ist da auseinander gegangen«, weiß Friedrich Pollert, Leiter der Synaxon Akademie und Vorstand der Systemhauskooperation Akcent. »Hochspezialisierte Unternehmen trauen sich, auch Stundensätze von 150 Euro zu nehmen.«
Doch nicht nur das Portfolio eines Systemhauses hat Auswirkungen auf die Preise, sondern auch die Zahl der Mitarbeiter und die Region, in der ein Dienstleister aktiv ist. Im Allgemeinen können große Systemhäuser höhere Stundensätze am Markt durchsetzen, da sie meist mehr Spezialisten ausbilden können und mit größeren Kunden zusammen arbeiten, die komplexe Dienstleistungen nachfragen. So berechnen Unternehmen mit weniger als vier Mitarbeitern für eine Technikerstunde für Standard-IT-Serviceleistungen im Schnitt 75,19 Euro, bei Unternehmen mit vier bis zehn Mitarbeitern ist es bereits ein Euro mehr. Dienstleister, die mehr als 30 Mitarbeiter beschäftigen, verlangen dagegen für Standard-Services im Schnitt 89,97 Euro – und damit fast 15 Euro mehr. »Je kleiner ein Unternehmen ist, desto weniger Möglichkeiten hat es, große Projekte zu bekommen und sich zu spezialisieren«, begründet Pollert.
Auch je nach Region fallen die IT-Servicesätze unterschiedlich aus. So berechnen Systemhäuser im Süden Deutschlands höhere Stundensätze als im Norden, im Westen liegen die Preise höher als im Osten. Im Nordosten von Deutschland liegt der Preis für eine Technikerstunde etwa bei deutlich unter 65 Euro, im Süden und Westen der Republik steigen die Sätze schnell auf 80 Euro und mehr. Die höchsten Preise lassen sich in den Ballungszentren Berlin, Hamburg, München, Stuttgart, Frankfurt und Köln erzielen. Dort sind Stundensätze von 80 Euro und mehr Standard. »Die Regionen um Stuttgart und München herum haben die höchsten Preise«, sagt Friedrich Pollert.