Einen deutlichen Sprung der Servicepreise dürfte auch das kommende Jahr nicht bringen. Es gibt jedoch Anzeichen, dass das Preisniveau zumindest wieder etwas schneller ansteigen könnte. Während von den 401 befragten Unternehmen im vergangenen Jahr nur 161 ihre Servicepreise erhöht haben, planen für das kommende Jahr immerhin 224 mit höheren Stunden- und Tagessätzen für ihre Dienstleistungen. 205 dieser Unternehmen wollen ihre Preise moderat um bis zu zehn Prozent erhöhen, immerhin 19 planen sogar eine Erhöhung um 20 Prozent und mehr. 168 Systemhäuser wollen ihre Stundensätze konstant halten, vier Unternehmen haben vor, ihre Stundensätze zu senken.
Viele Systemhäuser stellen ihren Kunden dabei längst nicht alle geleisteten Arbeitsstunden auch in Rechnung, was Auslastung und Produktivität sinken lässt. Während in vielen Branchen die sogenannte Rüstzeit selbstverständlich mit dem Kunden abgerechnet wird, ist es in der IT-Branche oft nicht üblich, etwa die notwendige Dokumentation in einem Projekt zu verrechnen. Das gleiche gilt für Arbeitsvorbereitungen. Wenn ein Kunde etwa einen Virusbefall hat, recherchiert der Systemhaustechniker oft zunächst einmal am eigenen Schreibtisch ohne diese Arbeit zu dokumentieren. Auch ein Techniker, der vor Ort bei einem Kundenunternehmen im Einsatz ist, zeigt dem Kunden nach Abschluss der eigentlichen Aufgabe oft noch etwas ohne es zu verrechnen. »Das wird als Arbeitszeit oft nicht erfasst. Deswegen muss der Stundensatz in der IT-Branche höher sein als das in anderen Branchen üblich ist«, gibt Pollert zu bedenken.