Digital Workspaces in der Cloud

Der Weg zur hybriden Arbeitsumgebung

16. Dezember 2021, 7:00 Uhr | Constantin Klein/wg

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Stolperstein Performance

Eine weitere Herausforderung ist die Leistungsfähigkeit der Applikationen. Viele Anwendungen arbeiten nur dann richtig performant, wenn Applikation und Backend nahe beieinander laufen. Wenn nur Teile der Anwendung in die Public Cloud wandern, Datenbank, Dateiablage oder Ähnliches aber weiterhin On-Premises verbleibt, dann kann es zu Problemen kommen. Lange Abfrage- und Latenzzeiten führen dan zu Einbußen bei Geschwindigkeit und Leistung und am Ende zu unzufriedenen Endanwendern. Die Lösung: Bereits beim Design der Gesamt-Applikationslandschaft berücksichtigt man entsprechende Abhängigkeiten und migriert – wo sinnvoll – ganze Landschaften ebenfalls in die Public Cloud. Selbst bei einem Lift-and-Shift-Ansatz und der Bereitstellung über virtuelle Maschinen lassen sich dabei häufig schon Mehrwerte erzeugen, beispielsweise durch die passende Skalierung (Right- und Tight-Sizing) der benötigten Ressourcen. Dann laufen die Anwendungen verzögerungsfrei und die Beschäftigten sind zufrieden.

Für eine zunehmende Verlagerung der Digital Workspaces in die Cloud gibt es zahlreiche Gründe. Doch um alle Vorteile wirklich zu nutzen, gilt es, durch neue Formen des Monitorings genauer auf das Nutzungsverhalten zu schauen. Ein gutes Beispiel ist die oft angeführte Kosteneffizienz der Public Cloud durch flexibel buchbare Ressourcen. Sind die Server wie zu On-Premises-Zeiten 24/7 verfügbar, dann fallen auch Kosten für Kapazitäten an, die unter Umständen gar nicht rund um die Uhr verfügbar sein müssen – und diese Ausgaben können gerade bei Public Cloud-Kapazitäten schnell steigen.

Die zentrale Frage ist: Arbeiten immer alle zur gleichen Zeit, oder nutzen sie gewisse Workloads nur zu bestimmten Zeiten? Unternehmen brauchen neue Formen des Monitorings, um das Nutzerverhalten genau zu analysieren und zur Richtschnur eines effizienten Ressourceneinsatzes zu machen. Mit einem erfahrenen Cloud-Experten an der Seite entstehen dann beispielsweise Skripte für eine automatisierte Bereitstellung bei wiederkehrenden Bedarfsspitzen und einer entsprechenden Reduzierung bei weniger Bedarf, zum Beispiel nachts oder am Wochenende.

Cloud-first-Strategie

Dass die Cloud als Office-Umgebung für Digital Workspaces immer stärker an Bedeutung gewinnt, liegt auch an der Strategie des Marktführers aus Redmond: Microsoft setzt auf einen Cloud-first-Ansatz und führt neue Funktionen und Features zuerst oder nur in der Cloud ein.

Aus dieser Flexibilität und der kontinuierlichen Optimierung der Lösung leitet sich für Unternehmen eine neue Verantwortung ab. Früher brachten zahlreiche Beschäftigte die Office-Software alle paar Jahre in einem riesigen unternehmensweiten Projekt über mehrere Monate auf den neuesten Stand. Heute muss sich die IT-Abteilung täglich permanent mit aktuellen Entwicklungen auseinandersetzen, um beispielsweise neue Features direkt in die Umgebung zu integrieren. Das ist bei agilen Entwicklungsmethoden und immer kürzeren dynamischen Release-Zyklen ein komplexer Auftrag.

Um sich „nebenbei“ auch noch um wertschöpfende Aufgaben kümmern zu können, nutzen Verantwortliche Umzugsprojekte in die Cloud oft, um den anschließenden Betrieb im Rahmen von Application-Management-Services an einen externen Dienstleister auszulagern. Dieser Dienstleister ist dann auch ein wichtiger Partner bei einem erfolgreichen Change-Management, um die Belegschaft beim Verabschieden alter Denkmuster zu unterstützten.

Denn soll der Umzug der Digital Workspaces gelingen, gilt es, alle Stakeholder in jeder Phase des Projekts einzubinden, um zu verstehen, was sie erwarten, brauchen und wollen. Das reicht vom Verstehen des Nutzungsverhaltens – wann arbeitet wer wo mit welchem Gerät? – bis hin zur Berücksichtigung und Umsetzung unternehmensspezifischer Anpassungen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, wird der Digital Workspace ein voller Erfolg – auch, aber nicht nur, unter technologischen Aspekten.

Constantin Klein ist Global Product Lead Microsoft bei Syntax.

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