Zum Jahreswechsel übernahm NetApp den Flash-Spezialisten Solidfire. Wie dieser in das bereits mehrere Flash-Serien umfassende Produktportfolio passt und was die Übernahme für die Partner bedeutet, darüber sprach CRN mit den beiden Gründern der Unternehmen David Hitz und Dave Wright.
Immerhin 870 Millionen Dollar ließ sich NetApp im vergangenen Dezember die Übernahme von Solidfire kosten. Manch ein Branchenbeobachter mag da überrascht die Augenbraue hochgezogen haben, schließlich hatte NetApp bereits zwei Flash-Produktreihen im Portfolio, mit denen der Hersteller zuletzt sogar stärker als der boomende Flash-Markt wachsen konnte. Doch die nun drei Produktfamilien seien »sehr unterschiedlich«, betont NetApp-Gründer David Hitz im Gespräch mit CRN. Mit der »EF-Series« biete man eine Lösung für höchste Performance-Ansprüche und mit »All Flash FAS« eine mit ausgefeiltem Datenmanagement. Was noch gefehlt habe, sei eine Lösung gewesen, die auf Skalierbarkeit ausgelegt ist – mit Solidfire wurde diese ins Haus geholt.
»Wir waren sehr früh mit Flash dran, aber spät auf dem All Flash-Markt«, räumt Hitz ein. Man habe Flash lange nur als schnellen Speicher in hybriden Arrays genutzt und weil das so gut gelaufen sei, All Flash vernachlässigt. In den vergangenen Jahren wurden deshalb die Bemühungen in diesem Bereich intensiviert, was schließlich im Kauf von Solidfire mündete. Mit dem Flash-Spezialisten hat man sich laut Hitz »für die Zukunft aufgestellt« und spricht Kunden an, welche die von der Public Cloud bekannte Flexibilität und Skalierbarkeit innerhalb ihrer eigenen Infrastruktur nutzen wollen. »Die Public Cloud hat die Messlatte höher gelegt«, sagt auch Solidfire-Gründer Dave Wright. Unternehmen würden heutzutage erwarten, dass Services schnell bereitstehen, mit Top-Performance laufen und umgehend skalieren, wenn zusätzliche Ressourcen benötigt werden. »IT-Abteilungen, die das nicht liefern können, verlieren das Recht, sich um die Infrastruktur eines Unternehmens zu kümmern.«
Auf diese Anforderungen hat Solidfire seine Plattform ausgerichtet. Der Firmengründer will deshalb auch gar nicht so sehr über Flash-Speicher reden, sondern lieber über die Software, denn die sei es, die zählt. Sie stellt sicher, dass Unternehmen schnell skalieren und viele Aufgaben automatisieren können. Dafür brauche es neue Architekturen und nicht Anpassungen an den alten, für Disk-Systeme entwickelten. »Man kann ein System, das bislang von Menschen verwaltet wurde, nicht plötzlich von einem Computer verwalten lassen«, erklärt Wright.