Massenarbeitslosigkeit durch Industrie 4.0?

Die Mär von der menschenleeren Fabrik

12. Mai 2016, 14:49 Uhr | Timo Scheibe

Die Digitalisierungswelle reißt Arbeitsplätze mit sich. Studien zeichnen das düstere Bild, dass in Deutschland rund 40 Prozent der Jobs wegfallen könnten. Doch menschenleer wird die vernetzte Fabrik nicht sein, ganz im Gegenteil.

Intelligente Roboter und vollautomatisierte Prozesse halten immer stärker Einzug in die Produktionshallen der hiesigen Industrie. Bereits jetzt nutzt laut einer Umfrage des Branchenverbands Bitkom fast jedes zweite Unternehmen (46 Prozent) in Deutschland spezielle Anwendungen der Industrie 4.0. Leidtragende der digitalen Revolution sind laut zahlreichen Medienberichten vor allem die Mitarbeiter. Sie würden peu à peu durch Maschinen ersetzt. Eine US-Studie aus dem Jahr 2013 prognostiziert sogar, dass 47 Prozent der Arbeitsplätze in den USA gefährdet seien. Die Volkswirte der ING-Diba rechneten die Erkenntnisse der Studie auf Deutschland um, mit ähnlichen Ergebnissen. So seien in den durch die Digitalisierung bedrohten Branchen 59 Prozent der Jobs gefährdet – insgesamt 18 Millionen Stellen.

Doch ganz so einfach geht die Rechnung nicht auf. Schließlich schafft die neue Technologie Preis- und Wettbewerbsvorteile und führt zu mehr Innovation. Eine höhere Nachfrage nach Produkten ist die Folge, was wiederrum Arbeitsplätze sichert und für neue sorgt. Auch wenn Stellen wegfallen, die prognostizierte Massenarbeitslosigkeit wird es in der Form nicht geben. Dennoch sind gravierende Änderungen im Arbeitsmarkt unausweichlich.


  1. Die Mär von der menschenleeren Fabrik
  2. Menschen werden nicht verdrängt

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