Auch die Fabrik 4.0 benötigt weiter Mitarbeiter, wenn auch andere als bisher. In einer Bitkom-Studie zum Thema Industrie 4.0 gaben 86 Prozent der Befragten an, dass sie im vergangen Jahr keine Mitarbeiter aufgrund der Digitalisierung entlassen haben oder dies für 2016 planen. Bei sechs Prozent sind jedoch infolge der Nutzung von Industrie 4.0 Arbeitsplätze weggefallen und sieben Prozent planen, in diesem Jahr Jobs aufgrund der neuen Technologien zu streichen. Betroffen von den Kürzungen sind vor allem gering qualifizierte Arbeiter – obwohl 42 Prozent der Unternehmen sagen, dass diese Gruppe durch IT-basierte Assistenzsysteme künftig in der Lage ist, auch komplexere Aufgaben zu übernehmen.
Profiteure dieser Entwicklung sind vor allem qualifizierte Arbeitskräfte. Besonders gefragt sind Datenanalysten und IT-Sicherheitsexperten, wie der Bitkom in seiner Studie belegt. An dritter Stelle der gefragten Fachkräfte liegen Software-Entwickler beziehungsweise Programmierer. Zwar wollen 15 Prozent der Firmen neue Mitarbeiter für Industrie 4.0 einstellen. 2015 taten dies bereits elf Prozent. Das Gros der digitalisierten Unternehmen setzt jedoch auf die vorhanden Angestellten: 51 Prozent wollen in diesem Jahr ihre eigenen Mitarbeiter weiterbilden. 43 Prozent haben dies bereits 2015 getan.
Die Zahlen zeigen, dass der Mensch nicht aus den vernetzten Produktionshallen verdrängt wird. Vor allem qualifizierte Fachkräfte werden gefragter sein denn je. Gleichzeitig bietet sich für bestehende Mitarbeiter die Chance, sich durch Qualifikationen auf die neuen Aufgaben und Tätigkeiten vorzubereiten. »Der Umgang mit den neuen digitalen Technologien muss geübt werden, und es braucht in der Regel auch neue Mitarbeiter mit guten Fähigkeiten im Umgang mit Industrial IT«, erklärt Bitkom-Präsidiumsmitglied Frank Riemensperger.