Sind softwaredefinierte Netzwerke die Lösung? Je nach Netzwerkbereich gibt zirka ein Fünftel der Befragten an, in ihrem Unternehmen umfassend SDN umgesetzt zu haben. Kostenoptimierungen (28 Prozent), der bessere Anwendungsbetrieb (27 Prozent) sowie Verbesserungen für Sicherheit und Compliance (25 Prozent) lauteten die Hauptgründe. Vorteile kann SDN auch für das Netzwerk-Management bringen. 55 Prozent der Unternehmensnetzwerke werden allerdings noch sehr klassisch gemanagt, das heißt Fehler und Probleme werden erst rückwirkend oder in dem Moment, in dem sie gerade auftreten, behoben. Ein proaktives oder prädiktives Vorgehen findet bislang nur in gut einem Drittel der Unternehmen statt. Dies hat laut IDC natürlich negative Auswirkungen auf die Produktivität der Netzwerk-Teams. Rund drei Viertel der Befragten geben an, dass Management-Tasks kaum noch oder nur mit hohem Aufwand zu bewältigen sind.
Die Befragten zeigen hohe Ambitionen, ihre Netzwerkarchitekturen auf einen modernen Stand zu bringen und mit mehr Intelligenz auszustatten. Während aktuell noch mehr als die Hälfte der Netzwerke relativ rudimentär aufgebaut sind, manuell gemanagt werden und sich mehr oder weniger auf reine Konnektivität beschränken, soll der Anteil an Unternehmen mit fortschrittlichen Netzwerken innerhalb der nächsten zwei Jahre von 44 auf 64 Prozent steigen. Der Fokus liegt dabei auf softwaredefinierten Netzwerken, die es erlauben, den Netzwerkverkehr über ein zentrales Management zu steuern sowie Performanceanforderungen einzuhalten.
In einem nächsten Schritt können diese zu Service-Driven-Netzwerken weiterentwickelt und am geschäftlichen Alltag ausgerichtet werden, indem Performance- und Funktionalitätsanforderungen an die einzelnen Geschäftsbereiche und ihre Applikationen ausgerichtet sind. Eine Policy- und AI/ML-basierte Netzwerkumgebung, die sich vollautomatisiert an dynamische Anforderungen anpasst, ist laut IDC aber offenbar noch Zukunftsmusik für die Firmen, wie die Studienergebnisse belegen.