Die mittelständischen Unternehmen tragen über 40 Prozent zu den Ausgaben und Investitionen hinsichtlich Informations- und Telekommunikationstechnologie in Deutschland bei. Um nach eigenen Aussagen "der Bedeutung des Mittelstandes für den IT-/TK-Markt Rechnung zu tragen und die Entscheider der mittelständischen Wirtschaft bei ihrer Investitionsplanung zu unterstützen", publizieren Fujitsu und Techconsult ihren IT-Mittelstandsindex seit mehreren Jahren. In einer monatlichen Befragung werden Lage und Erwartungen bezüglich Umsatz und IT-/TK-Investitionen eingefangen.
Treiber im ITK-Markt sind Hardware und Cloud-Services
Cloud Computing: Viel Potenzial, aber wenig Nachfrage
Zum Jahresende 2011 hat sich danach die wirtschaftliche Entwicklung der mittelständischen Unternehmen eingetrübt. Im Dezember haben sich sowohl die Wirtschaftslage als auch die Perspektiven gegenüber dem Vormonat verschlechtert und den Höhenflug des Herbstes beendet. Der Markt für Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) zeige sich etwas robuster als die ökonomische Lage und habe sein Niveau halten können. Die Erwartungen zum Jahresbeginn 2012 seien verhalten. Es werden deutlich weniger Wachstumsimpulse für die Investitionsplanungen der ersten Monate des neuen Jahres prognostiziert als noch einen Monat zuvor.
Zum Jahresende beendet der Mittelstand seinen Höhenflug vom Herbst, die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung hat laut dem Index gegenüber November deutlich nachgelassen. Der Index der realisierten Umsätze brach gegenüber dem Vormonat um 13 Punkte ein und liegt derzeit bei 104 Punkten. Firmen mit gestiegenen Umsätzen waren somit bei weitem nicht mehr so stark in der Überzahl wie im Vormonat. Auch die wirtschaftlichen Erwartungen an die kommenden drei Monate haben sich laut Techconsult deutlich eingetrübt. Der Erwartungsindex gab gegenüber dem Vormonat um elf Punkte nach. Der aktuelle Indexwert von 109 Punkten zeige dennoch, dass eine deutliche Mehrheit der Unternehmen zuversichtlich auf den Jahresbeginn schaut und Umsatzsteigerungen erwartet.
Im Jahresvergleich mit 2010 wurde das Umsatzniveau des Vorjahres deutlich unterschritten. Der aktuelle Lageindex liegt zwölf Punkte unter dem Wert vom Dezember 2010. Noch drastischer gegenüber dem Vorjahr ist das Minus bezüglich der wirtschaftlichen Zukunftsaussichten, diese liegen 15 Zähler unter dem Vorjahreswert.
Bis auf die Industrie erzielten im Dezember sämtliche gewerbliche Branchen gegenüber dem Vormonat überwiegend gestiegene Umsätze. In besonderem Maße traf dies auf den Handel, die Energie-/ Wasserversorger und vor allem auf das Finanzgewerbe zu. Was die Perspektiven für die ersten drei Monate des neuen Jahres betrifft, so setzt sich das Dienstleistungsgewerbe mit 117 Punkten an die Spitze. Weniger zuversichtlich zeigt sich der Handel, der nach deutlichen Umsatzzuwächsen zum Jahresendgeschäft für die ersten Monate des neuen Jahres eine Flaute erwartet. Bei einem Indikator von 82 Punkten sind die Unternehmen, die ein Umsatzwachstum erwarten, deutlich in der Minderheit. In allen übrigen gewerblichen Wirtschaftszweigen überwog der Optimismus, ihre Indexwerte liegen über oder weitgehend im Gesamtdurchschnitt.
Im Dezember konnte das Ausgabenniveau für Informations- und Kommunikationstechnologie (IT/TK) des Vormonats gehalten werden. Der Index der realisierten Ausgaben lag erneut bei 112 Punkten. Die Ausgabenplanungen für die nächsten drei Monate konnten das hohe Niveau des Vormonats nicht halten und gaben neun Punkte gegenüber November nach. Der Indikator von 120 Punkten zeigt jedoch, dass die Mehrheit der mittelständischen Unternehmen optimistisch ist und mit positiven IT/TK-Investitionsabsichten in das neue Jahr starten wird.
Der Jahresvergleich weist eine marginal geringere Investitionsneigung als im Dezember 2010 aus. Der Indikator liegt einen Punkt unter dem Vorjahreswert. Die Ausgabenplanungen gaben gegenüber Dezember 2010 um fünf Punkte nach.
Alle Wirtschaftszweige tätigten im Dezember überwiegend steigende IT-/TK-Ausgaben. Deutlicher Treiber der Nachfrage nach ITK-Produkten und -Lösungen waren die Dienstleistungsunternehmen. Bis auf die öffentlichen Verwaltungen, deren Indikator deutlich unter dem Durchschnittswert lag, bewegten sich alle übrigen Segmente weitgehend im Marktdurchschnitt.
Für die nächsten drei Monate planen alle Branchen steigende Hightech-Investitionen. Deutliche Treiber sind die Finanzdienstleister mit einem Planungsindikator von 146 Punkten, die Versorger mit 129 und der Handel mit 128 Punkten. Unter dem Durchschnittswert blieben die Dienstleister und die öffentlichen Verwaltungen.