Smart-City-Studie

Unternehmen müssen offen für Kooperationen sein

25. August 2017, 9:17 Uhr | Quelle: Arthur D. Little / Redaktion: Natalie Ziebolz
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Der Smart-City-Markt ist einer der am schnellsten wachsenden Sektoren weltweit – auch in Deutschland. Laut der Studie "Das deutsche Smart-City-Ökosystem als Chance – Projektion 2022" von Eco und Arthur D. Little verzeichnet dieser Sektor 2017 einen Umsatz von circa 20,4 Milliarden Euro.

Der Internet der Dinge (Internet of Things, IoT) soll deutschen Städten helfen, die Herausforderungen der fortschreitenden Urbanisierung zu lösen. Der Eco Verband und die Unternehmensberatung Arthur D. Little erläutern daher in der bislang umfangreichsten Smart-City-Studie Konzepte, Segmente und Chancen für Unternehmen und Städte. “Dazu gehören Lösungen für immer mehr Mobilität, eine bessere Luft- und Umweltqualität und für eine alternde Bevölkerung”, erklärt Harald A. Summa, Geschäftsführer Eco Verband der Internetwirtschaft.

Basierend auf der Analyse zahlreicher internationaler Case Studies zu Smart-Citys hat die Studie jeweils fünf kritische Erfolgsfaktoren identifiziert, um eine Stadt erfolgreich zur Smart-City zu entwickeln beziehungsweise um sich als Unternehmen erfolgreich zu positionieren. “Der Smart-City-Markt ist sowohl für die Internetwirtschaft als auch für Unternehmen anderer Industrien sehr interessant”, betont Lars Riegel, Principal Arthur D. Little. Deutsche Firmen müssen allerdings beginnen, entsprechende Produkte und Services mit Testkunden und Referenzprojekte auf den Markt zu bringen. Nur so bestehe die Möglichkeit bei den großen Mega-Projekten, wie sie bereits heute international durchgeführt werden, zum Zuge kommen. “Im Ökosystem Smart City arbeiten Unternehmen aus unterschiedlichen Sektoren zusammen – Unternehmen, die nicht proaktiv offen sind für Kooperationen haben keine Chance. Dies stellt Unternehmen in Deutschland vor große Herausforderungen“, so Riegel weiter.

Smart Cities meistern die Herausforderungen der Urbanisierung
Zukunftsweisende Mobilitätsstrategien, wie sie die Smart Cities Wien oder Dubai zum Teil schon umgesetzt haben, werden sich auch in Deutschland durchsetzen, prognostiziert die Studie. Der Bereich mit dem größten Marktvolumen im Smart-City-Ökosystem ist und bleibt die Transport & Logistik-Branche. Intelligente Parksysteme, reibungslose Verzahnung unterschiedlicher Verkehrssysteme und intelligentes Verkehrsmanagement sind einige der Services aus diesem Segment. Auch der Bereich IT-Sicherheit und Netzinfrastruktur profitiert von besonders großen Investitionen – mit circa 3,5 Milliarden Euro Umsatz 2017 und einem durchschnittlichen jährlichen Wachstum von über 13 Prozent. Gemeinsam mit dem Bereich physischer Sicherheit mit audiovisueller Überwachung, intelligenten Zugangskontrollsystemen sowie Identitätsmanagement und Gebäudeautomatisierung vereinen die oben genannten Wachstumsfelder über 65 Prozent des gesamten Smart-City-Marktes im Jahr 2017 für sich.

Smarte Bildungs- und Gesundheits-Infrastrukturen als Wachstumstreiber
Mit einem jährlichen Wachstum von rund 27 Prozent wird das Marktsegment Bildung besonders stark zulegen. Die Digitalisierung der Bildungseinrichtungen steht noch am Anfang, hier sind in den nächsten Jahren hohe Ausgaben für Hardware, Software und Service-Leistungen wie Cloud-Plattformen sowie digitale Lehrinhalte zu erwarten.
Hohe Investitionen sagt die Studie auch für die Gesundheits-Infrastruktur voraus. Mobile Gesundheitsgeräte wie portable Blutzuckermessgeräte treiben diese Entwicklung. Die alternde Bevölkerung wird zunehmend von digitale Patientenakten und persönlichem Gesundheitsmanagement profitieren.

Ganzheitlicher Smart-City-Ansatz führt zum Ziel
„Damit deutsche Städte in den kommenden Jahren im internationalen Vergleich zu führenden Smart-Citys aufsteigen, müssen sie heute enger zusammenarbeiten und einen ganzheitlichen Ansatz finden“, empfiehlt Harald A. Summa. Das bedeutet, eine kohärente Strategie zu finden, die eine Vielzahl unterschiedlicher Smart-City-Angebote integriert – von Mobilität über Energiemanagement bis hin zu Sicherheitslösungen. Am besten gelingt das mit einer segmentübergreifenden Smart-City-Plattform als Bindeglied aller Dienstleistungen.


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