Achtung: Blitzschlag

E1-Mobile-Backhaul basiert auf Kupfer und ist anfälliger für Blitzschlag als Ethernet-Mobile-Backhaul, das Lichtwellenleiter verwendet. So kann ein Blitzschlag eine Unterbrechung von zwei bis drei Sekunden in der E1-Mobile-Backhaul-Kommunikation auslösen. Dies führt dazu, dass eine Basisstation sämtliche Gespräche verwirft und einen Resynchronisierungsprozess mit dem Controller einleitet. Dieser kann in einigen Fällen bis zu 45 Minuten dauern.
Die Trends bei mobilen Netzwerken veranlassen Wireless-Network-Operators, sich nach kostengünstigen Möglichkeiten für E1-Mobile-Backhaul mit höherer Kapazität umzusehen. Um diesen Bedarf zu adressieren, setzen Metro-Netzbetreiber neue Mobile-Backhaul-Services ein, die bestehenden, auf Kupfer basierenden E1-Verbindungen durch auf Paketen basierende Netze über Lichtwellenleiter-Einrichtungen ersetzen.
Bei dem Metro Ethernet Forum (MEF) handelt es sich um ein Industriekonsortium, das Ethernet-Service-Definitionen standardisiert. Es stellt Carriern sowie Equipment-Anbietern einen Prozessablauf zur Verfügung, mit dem diese eine standardkonforme Zertifizierung erreichen. Die Migration von bestehenden E1-Services auf Ethernet-Mobile-Backhaul-Services (EMBS) wird durch Service-Definitionen erleichtert, die das MEF vor kurzem entworfen hat. Im Februar 2009 wurde das »MEF 22 Implementation Agreement« angekündigt. MEF 22 bildet die Grundlage für eine EMBS-Implementierung mit Carrier-Ethernet zwischen den Radio-Network-Controllern (RNCs) und den Radio-Access-Networks-Base-Stations (RAN-BSs).
MEF 22 adressiert die EMBS-Anforderungen an Synchronisierung, Legacy-mobile-Backhaul-Migration, Traffic-Separation und »Ethernet-Operation, Administration and Management« (OA&M). Es präzisiert aber nicht, wie das zu Grunde liegende Carrier-Ethernet-Transport-Netzwerk aufgebaut ist. Um EMBS zur Verfügung zu stellen, gibt es verschiedene alternative Metro-Packet-Architekturen, denen einige Elemente gemeinsam sind.