CRN-Interview mit Mathias Fürlinger von Qnap

»NAS und Cloud ergänzen sich hervorragend«

23. November 2017, 8:03 Uhr | Daniel Dubsky

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

»Ein geschickter Festplattenmix ist sinnvoller als nur SSDs«

CRN: Welche Rolle spielen Spezialgeräte für bestimmte Einsatzzwecke derzeit im Markt?

Fürlinger: Da NAS-Systeme heute umfassendere zentralere Aufgaben in der IT-Infrastruktur von mittelständischen Unternehmen übernehmen, wächst auch der Bedarf an individuellen Lösungen. Schlagworte wie 10 Gbit LAN, Thunderbolt-3-Schnittstelle, Virtualisierungs- oder Überwachungsserver sowie das NAS für ›WORM-Backup to Bluray‹ gehören zu einigen der Spezialfunktionen, die Qnap in verschiedenen Modellvarianten vorkonfiguriert oder umgesetzt hat.

CRN: Wie sinnvoll ist es, NAS-Systeme komplett mit SSDs zu bestücken?

Fürlinger: Ein komplett mit SSDs bestücktes NAS ist im KMU-Umfeld eher der Sonderfall. Diese NAS-Systeme erreichen hohe Geschwindigkeiten und haben geringe Latenzzeiten. Sie können zudem völlig lautlos sein und sich nicht an Staub oder Erschütterungen stören. Allerdings ist der Preis pro Terabyte aktuell noch relativ hoch. Zudem sind die wenigsten IT-Infrastrukturen und die Netzwerktechniken bei mittelständischen Betrieben darauf ausgelegt, die hohen internen Geschwindigkeiten eines reinen SSD-bestückten NAS im Netzwerk und vor allem den Clients anzubieten.

In vielen Fällen ist es sinnvoll, NAS mit geschicktem Festplattentypen-Mix bereitzustellen. Dadurch können Nutzer bei wirtschaftlichem Anschaffungspreis von den Vorteilen der einzelnen Festplattentechniken profitieren. Für letzteres ist die Voraussetzung, dass das NAS Tiering oder zumindest Caching-Funktionen mitbringt.

CRN: Wie wird sich der Markt für NAS-Lösungen in den nächsten Monaten und Jahren entwickeln?

Fürlinger: Noch leistungsfähigere und dabei günstige Prozessortypen werden in den nächsten Jahren auch noch leistungsfähigere NAS-Systeme auf den Markt bringen. Die können dann im KMU-Umfeld neben Storage und Backup viele Serverfunktionen einfach nebenbei mit übernehmen – und das bei sehr attraktiven Kosten.

Die steigende Nachfrage nach Storage belegen aktuelle Studien, etwa die IT-Trends 2017 von Capgemini, denen zufolge 55 Prozent der DACH-Unternehmen einen erneuten Anstieg der IT-Ausgaben für 2018 prognostizieren. Ein überdurchschnittlicher Anteil dieser Ausgaben wird sicherlich für Storage-Systeme verwendet werden.


  1. »NAS und Cloud ergänzen sich hervorragend«
  2. »Ein geschickter Festplattenmix ist sinnvoller als nur SSDs«

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu QNAP Systems

Weitere Artikel zu Jäger Computergesteuerte Messtechnik GmbH

Matchmaker+