Für Dieter Mühlbauer, Inhaber des ITK-Systemhauses Mücom, ist es nicht überraschend, dass die Provider bei der Umsetzung der Routerfreiheit Steine in den Weg legen. »Sie müssen es zwar anbieten, am Ende sitzen sie aber am längeren Hebel«, sagt Mühlbauer gegenüber der CRN. Markus Vije, Geschäftsführer von Vije Computerservice, erklärt im Gespräch mit CRN, dass er künftig mit einer ähnlichen Praxis wie beim Verkauf von Handys und Mobilfunkverträgen rechnet: »Ich denke, dass die Anbieter verstärkt die Router für null Euro rausgeben, um damit die Kunden zu binden.« Das Mac-Adressen vorab telefonisch gemeldet werden müssen hält Vije zudem auch für die Provider für nicht praktikabel. Das führe sowohl beim Kunden als auch bei Unitymedia zu einem erheblichen Aufwand. »Wer weiß – vielleicht gibt es bald eine App für das Smartphone, mit der sich schnell und einfach die Mac-Adresse des verwendeten Routers eintragen lässt«, wünscht sich Vije.
Beim ITK-Hersteller AVM hat man bereits jetzt schon einen Anstieg der Nachfrage von Nutzern nach eigenen Geräten festgestellt. Mittelfristig rechnet Michael Sadranowski, Vice President Channel Sales bei AVM, damit, dass auch Kabelkunden auf einen Router ihrer Wahl umsteigen werden. »Durch die Routerfreiheit eröffnen sich bei einem Marktpotenzial von 6,6 Millionen Kabelanschlüssen zusätzliche Umsatzchancen«, erklärt Sadranowski.