Guido Klenner, Business Unit Manager Storage bei HP Deutschland, erklärt, wo die Vorteile von Flash-Storage liegen und warum es nicht reicht, herkömmliche Storage-Arrays mit SSDs zu bestücken.
CRN: Herr Klenner, wie entwickelt sich die Nachfrage nach Flash-Storage-Systemen in Deutschland?
Guido Klenner: Flash-Storage-Systeme werden in Deutschland immer beliebter. Bei HP 3PAR fragen Kunden vor allem Hybrid-Systeme nach. Aber auch der All-Flash-Anteil am Gesamtumsatz wächst derzeit stark.
Ein Grund hierfür ist der unkomplizierte Wechsel zu Flash. Flash ist zwar für die meisten Kunden ein neues Medium, ihre dahinterliegenden Speicherkonzepte bedürfen beim Wechsel jedoch keiner großen Umstellung. Dafür hat Flash Vorteile bei anfallenden Betriebskosten und Leistung. Flash-Anwender kommen im Vergleich zu herkömmlichen Technologien mit weniger Storage Tiering aus und erhalten eine höhere Servicequalität.
CRN: Der Markt ist heiß umkämpft – was bedeutet das für Sie als Hersteller, aber auch für Ihre Partner?
Klenner: Betrachtet man den Markt, so zeichnen sich unterschiedliche Ansätze ab. Ein Teil der Anbieter versucht, herkömmliche Array-Systeme einfach mit SSDs auszustatten. Diese Speichersysteme sind aber in der Regel von ihrer Soft- und Hardwarearchitektur bereits zu alt, um die neue Flash-Technologie voll zu unterstützen. Sie weisen eine zu geringe Skalierbarkeit und Bandbreite auf und erfüllen somit nicht die Leistungsanforderungen auf Kundenseite. Deshalb hat HP die 3PAR-Architektur als Basis für seine Converged-Storage-Plattform genutzt. Die Architektur hat die neuen Medien antizipiert und unterstützt damit die Kundenanforderungen nach Verfügbarkeit und Effizienz mit den vorhandenen Enterprise-Storage-Software-Services.
Zusätzlich verzeichnen wir eine neue Gruppe von Anbietern, die Startup-Unternehmen. Sie haben von Grund auf neue Hardware entwickelt, die Flash-Medien unterstützt. Diese Anbieter bieten aber meistens keine Service- und Support-Strukturen sowie bestimmte Softwarefunktionalitäten an, beispielsweise synchrone Replikation oder automatischen Cluster-Failover. Häufig kaufen etablierte Anbieter solche Startups auf, weil ihre eigene Speicherarchitektur für Flashanwendungen zu alt ist. Dies führt zu einer erhöhten Komplexität und einem inkonsistenten Produktportfolio. Bei der HP 3PAR StoreServ besteht die Problematik nicht, da sie für die neuen Medien, den geschäftskritischen Enterprise-Bereich und Kosteneffizienz entwickelt wurden.
CRN: In welchen Bereichen haben sich Flash-Storage-Systeme bereits etabliert und in welchen Bereichen sehen Sie noch Potenzial?
Klenner: Im hochvolumigen, transaktionalen Datenbankbereich ist Flash-Speicher gut etabliert. Dasselbe gilt für den Hochverfügbarkeitsbereich mit zwei obligaten Rechenzentren und automatischem, transparentem Failover beziehungsweise Failback. Weiteres Potenzial besteht vor allem noch bei höheren Kapazitäten, also Speichersystemen mit über 100 TByte.