Weil das Geschäft mit Flash-Arrays vor allem in Amerika nicht rund lief, musste NetApp einen spürbaren Umsatzrückgang hinnehmen. Zudem verabschiedet sich mit Joel Reich der Chef des Storage-Business, sodass dieses nun mit dem Cloud-Infrastruktur-Business zusammengelegt wird.
Das Auftaktquartal seines neuen Geschäftsjahres hat NetApp mit einem Umsatzrückgang von 15 Prozent auf 1,24 Milliarden Dollar abgeschlossen. »Ich bin natürlich enttäuscht über unsere Q1-Ergebnisse, aber weiterhin überzeugt von unserer Strategie und unserem Geschäftsmodell«, sagte CEO George Kurian.
Einen Teil der Einbußen verursachte das Wegfallen von rund 90 Millionen Dollar an Lizenzeinnahmen im Software-Bereich. Darüber hinaus lief aber auch das Amerika-Geschäft nicht rund und es gab einige Rückschläge bei globalen Top-Kunden. Hier habe man einfach zu wenige tiefgehende Beziehungen, wodurch man anfälliger für die durch die Weltwirtschaftslage verursachte Kaufzurückhaltung oder den Aufschub von Investitionen bei einigen Kunden sei, führte Kurian in einer Telefonkonferenz mit Analysten aus. Das Ergebnis: Die Umsätze mit All-Flash-Arrays brachen ein. Rechnet man die Quartalseinnahmen mit den schnellen Speichersystemen auf das Gesamtjahr hoch, erreichen sie einen Umsatz von 1,7 Milliarden Dollar – fast ein Viertel weniger als noch vor einem Jahr.
Gegensteuern will NetApp nun mit 200 neuen Sales-Mitarbeitern, die sich vor allem auf den amerikanischen Markt konzentrieren sollen. Darüber hinaus sollen im Go-to-Market stärker die Vorteile der NetApp-Systeme in geschäftskritischen Bereichen herausgestellt werden, weil in diesen die Investitionsprioritäten der Kunden liegen.
Besser als in Amerika lief es dagegen in den anderen Regionen wie Europa. Zudem verzeichnet NetApp zunehmende Erfolge im Cloud-Geschäft: Das Run-Rate-Business mit Cloud Data Services wuchs um 189 Prozent auf 61 Millionen Dollar, wobei man sich in Kürze einen weiteren Wachstumsschub von der Verfügbarkeit der Dienste in der Google Cloud verspricht. Das Private-Cloud-Business legte um 85 Prozent auf 250 Millionen Dollar zu. In beiden Bereichen will NetApp künftig verstärkt Kunden ansprechen, die nicht auf der Suche nach klassischen Speichersystemen sind.