Langzeit-Archivierung
Mit dem Einlesen der Daten als TIFFs, um sie später per OCR lesbar zu machen, ist man auf der sicheren Seite. Dennoch ist es in der Praxis meist sinnvoll, Textdokumente in dafür geeigneten Formaten zu archivieren. Hier empfehlen Nestor und Institutionen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) die Beschränkung auf Standardformate.
Erste Wahl sind herstellerunabhängige Standards, die von anerkannten Organisationen wie der ISO oder dem W3C spezifiziert sind, zum Beispiel ASCII, Unicode, SVG und XSL.
Einige herstellerabhängige Formate haben sich als Quasi-Standards am Markt durchgesetzt, bestes Beispiel ist das PDF von Adobe. Die Spezifikation ist ebenfalls frei verfügbar, steht aber unter der alleinigen Kontrolle des Eigentümers.
PDF kommt eine besondere Bedeutung bei der Archivierung zu. 2005 hat die ISO das PDF/A-Format ("A" = Archive) als Standard für die Langzeit-Archivierung von Dokumenten zertifiziert. Das BSI empfiehlt dieses Format ebenfalls für die Langzeit-Archivierung.
Seitdem wird dieses Format im Markt hoch gehandelt. Viele Hersteller sind bereits von den Vorteilen des PDF/A-Formates überzeugt und haben ihre Produktpalette entsprechend angepasst oder erweitert. Der Standard PDF/A (ISO Standard 19005-1) basiert auf PDF 1.4, schließt aber einige Funktionen davon aus, da sie eine langfristige Darstellbarkeit beeinträchtigen könnten.
So ist die Verwendung externer oder spezifischer Ressourcen wie eingebetteter Fonts nicht erlaubt. Durch diese und andere detaillierte Vorschriften soll eine langfristige Lesbarkeit der Dokumente garantiert sein – und zwar unabhängig davon, mit welcher Anwendungs-Software und auf welchem Betriebssystem sie ursprünglich erstellt wurden.
Beim BSI finden Sie eine Liste von Formaten, die für die langfristige Archivierung von Text-, Bild-, Audio-und Videodateien geeignet sind.