Acer behauptet seine Führungsposition
Hewlett-Packard, der erfolgreichste PC-Anbieter 2006, konnte auch im Fachhandel wieder zulegen und verdrängte FSC vom zweiten Platz. Die Mehrzahl der von <i>Computer Reseller News</i> befragten Händler verkauft weiterhin Acer-Notebooks, aber der Marktanteil des taiwanischen Platzhirschen bröckelt.
- Acer behauptet seine Führungsposition
- Asus, Aufsteiger aus Taiwan
- Assemblierte Notebooks spielen untergeordnete Rolle
Acer verzeichnet seit einigen Quartalen nicht nur die höchsten Zuwachsraten beim Notebook- Absatz in Deutschland. Der taiwanische Hersteller liegt auch im deutschen Fachhandel seit Jahren unangefochten an der Spitze. Bei den regelmäßigen Händlerbefragungen von Computer Reseller News, welche Produkte welcher Hersteller sie verkaufen, hatten stets über 40 Prozent der Reseller angegeben, Acer-Notebooks anzubieten. 2004 erreichte der Hersteller teilweise eine Fachhandels- Durchdringung von 46 Prozent. Doch seit dem vergangenen Jahr ging der Anteil kontinuierlich zurück. Im ersten Quartal 2006 verkauften nur noch 38,7 Prozent der Befragten entsprechende Laptops, der Wert stieg im zweiten und dritten Quartal allerdings wieder leicht auf 40,6 und 41 Prozent und lag im traditionell eher Retail-lastigen Jahresendquartal 2006 nur noch bei 37,4 Prozent, dem niedrigsten Stand seit drei Jahren.
Der neue Geschäftsführer der Acer Computer GmbH, Stefan Engel, sieht jedoch keinen Grund zur Sorge. »Den Rückgang von 41 auf 37,4 Prozent betrachten wir nicht als dramatisch. Auf die beiden vergangenen Jahre rückblickend, haben wir uns immer um die 40 Prozent bewegt, gleichermaßen mit geringfügigen Ausschlägen nach oben und nach unten. Entscheidend ist für uns zum einen, dass wir immer die Führungsposition behauptet haben. Zum anderen ist zu berücksichtigen, dass die Anzahl der Händler, die Acer-Produkte gelistet haben, nur ein Kriterium ist. Wichtig ist uns vor allem die Vertriebsqualität und ein Bekenntnis zu Acer«, kommentiert Engel die Marktstudie der Computer Reseller News. Mit der kürzlich beschlossenen Neuorganisation, also der Gründung von dedizierten Geschäftseinheiten für das Consumer- und Professional-Geschäft, sieht Engel Acer für die kommenden Quartale bestens aufgestellt. Die vertriebliche Trennung ermögliche eine noch fokussiertere Marktbearbeitung, zum Beispiel im Projektgeschäft mit der öffentlichen Hand. »Mit eigenen Produktlinien für den Professional- und Consumer-Bereich können wir auch die spezifischen Business-Anforderungen effizienter und bedarfsorientierter abdecken. Dies wird auch unseren Fachhandelspartnern helfen, noch gezielter auf Kundenwünsche eingehen zu können und dadurch neue Umsatzpotenziale zu erschließen.«
Dagegen konnte der US-Konzern Hewlett-Packard, der 2006 europa- und weltweit die meisten Computer verkauft hat, in der zweiten Jahreshälfte auch im Fachhandel wieder Boden gutmachen. HP hatte seit Anfang 2005 Präsenz im deutschen Fachhandel eingebüßt und war Ende 2005 von Fujitsu Siemens Computers (FSC) sogar auf den dritten Platz verdrängt worden. Im dritten Quartal 2006 konnte der US-Hersteller mit einem Fachhandelsanteil von 34,4 Prozent erstmals wieder an FSC vorbeiziehen. Im vierten Quartal 2006 stieg der Anteil auf 34,8 Prozent. Damit ist HP jetzt erstmals wieder in Schlagdistanz zum langjährigen Spitzenreiter Acer.