Glasfaserkabel unterirdisch zu verlegen ist teuer. Aus diesem Grund setzt die Deutsche Telekom in manchen Gebieten auf oberirdisch über Holzmasten errichtete Datenleitungen.
Die Deutsche Telekom setzt beim Breitband-Ausbau unter anderem auf oberirdische Leitungen. Wie das Unternehmen in einem Blog-Eintrag erklärte, habe man aktuell einen Großauftrag für 100.000 Holzmasten an eine Holzbaufirma im Schwarzwald vergeben. Über die Masten will der Netzbetreiber Glasfaserkabel verlegen. Dieses Vorgehen ist aber kein Einzelfall. „Die Telekom hat mehr als drei Millionen Holzmasten in ihrem Bestand, weil sie mehr als 100.000 Kilometer oberirdische Linien im Netz hat“, erklärt Unternehmenssprecher Hubertus Kischkewitz. „Interessant ist aber vor allem, dass wir auch neue Strecken mit Glasfaser oberirdisch bauen.“ Hier würde die Telekom gerne noch zulegen, gerade um abseits gelegene Siedlungen oder einzelne Höfe mit Breitband-Internet zu versorgen. „Denn das würde die Kosten enorm verringern“, so Kischkewitz.
Gerade im ländlichen Raum sind die Kosten für die unterirdische Verlegung von Glasfaserkabeln sehr hoch. Sie sollen laut dem Breko 80 Prozent des kompletten Breitband-Ausbaus ausmachen. Immerhin muss Boden und Asphalt aufgebrochen sowie tief gegraben werden, um die Kabel zu verlegen. Diese Kosten könnten Netzbetreiber mit Holzmasten deutlich reduzieren, allerdings ist auch diese Methode nicht hürdenlos. „Beim Mastsetzen muss die Kommune mitspielen. Und nicht nur die, sondern auch viele Grundstückseigentümer“, erklärt der Telekom-Sprecher. Denn nach deutscher Vorschrift muss beispielsweise an einer Landstraße ein Mast vier Meter von der Straße entfernt stehen und dann ist man sehr schnell auf privatem Grund.“
Wer sich jetzt für die Produktion der Holzmasten interessiert, für den hat die Deutsche Telekom ein Video produziert, das den Weg vom Baum zum Kabelpfeiler aufzeigt: