Weg in die Gigabit-Gesellschaft

5G: Das letzte Mobilfunknetz

15. Juni 2016, 15:23 Uhr | Timo Scheibe

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

5G ermöglicht autonomes Fahren

Osvaldo Gonsa von Continental
Osvaldo Gonsa von Continental

Eine Industrie, die sich schon heute einen großen Nutzen vom 5G-Netz verspricht, ist die Automobilindustrie. Durch die Echtzeit-Kommunikation aufgrund der geringen Latenz sollen etwa autonome Autos bei hoher Geschwindigkeit über Gefahrensituationen informiert werden können. Der Zulieferer Continental, der sich bereits seit einigen Jahren mit dem Thema beschäftigt, hat beispielsweise eine »Zero Accidents«-Vision, die durch das neue Mobilfunknetz ermöglicht werden soll, wie Osvaldo Gonsa, Director Mobile Communications IST bei Continental, erklärt. »Bei 5G werden unsere Anforderungen von Anfang an in den Standards berücksichtigt«, begrüßt er das Mobilfunknetz der Zukunft.

Damit die Vision von Fahrsicherheit, Komfort und Effizienz jedoch auch umgesetzt werden kann, muss die nächste Mobilfunk-Generation laut Gonsa mit Verfügbarkeit, Zuverlässigkeit und Security mehrere kritische Faktoren erfüllen. Schließlich sei es erforderlich, dass auch außerhalb von Ballungsgebieten die nötige Infrastruktur bereitstehe, damit auch in ländlichen Regionen die Technologie funktioniert. Zudem muss diese dann auch finanzierbar sein: »Die derzeitigen Tarife werden wir für Car2Car nicht bezahlen«, moniert Gonsa.

Weiter kritisiert er, dass die Kosten und Sicherheitsanforderungen für entsprechende Geschäftsmodelle über den Mobilfunk immer noch nicht klar seien. »Hier müssen die Carrier auch auf uns zugehen. Die Automobilhersteller sind Dinosaurier und reagieren nur langsam«, sagt Gonsa. Auch politisch müssen die Rahmenbedingungen klar abgesteckt sein. Für den Continental-Manager ist Netzneutralität unausweichlich, damit autonomes Fahren funktionieren kann. »Die Daten eines Mercedes dürfen keine Vorfahrt vor den Informationspaketen eines Seats haben, nur weil ein Fahrer mehr zahlen würde«, hält Gonsa fest. Ein Vorwurf, den Jacobfeuerborn von der Telekom entkräftet. Er erklärt, dass es zwar verschiedene Services geben werde, die sich buchen lassen, »innerhalb dieses Services oder Slices werden jedoch alle Datenpakete gleich behandelt«.


  1. 5G: Das letzte Mobilfunknetz
  2. 5G ermöglicht autonomes Fahren
  3. Digitale Lebenswelt kommt ins Auto

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