Sollten alle Voraussetzungen der Automobilindustrie mit 5G erfüllt werden, so Gonsa, könnten Anwendungen wie Kolonnenfahrten sowie die Verteilung von HD-Karten oder das Teilen von Sensordaten mit den vorausfahrenden und folgenden Autos Realität werden. Auch der Automobilhersteller Audi verspricht sich viel von 5G. Bereits jetzt bieten die Ingolstädter in ihren Fahrzeugen verschiedene Features, die über eine LTE-Anbindung den Fahrkomfort verbessern sollen. »Mit 5G kommt die digitale Lebenswelt ins Fahrzeug hinein«, prognostiziert Alfons Pfaller, Leiter Entwicklung Infotainment bei Audi. Auch er unterstreicht in seinem Beitrag die Wichtigkeit von einer breitbandigen Vernetzung mit anderen Fahrzeugen und cloudbasierten Daten. Nur so ließen sich innovative Funktionen wie pilotiertes Fahren, 4K-Streaming aber auch Schwarmintelligenz in das Fahrerlebnis integrieren. Auch das sogenannte »See-Through-Sensor-Sharing«, das Nutzen der Sensordaten im vorausfahrenden Auto, um beispielsweise erkennen zu können, ob die Straße für ein Überholmanöver frei ist, wäre dann möglich.
»Bei unserer Strategie spielt der Mobilfunk eine zentrale Rolle«, beton Pfaller. Dafür benötige Audi jedoch eine regionale und internationale Skalierbarkeit. Schließlich sollen die Dienste des Automobilherstellers auch während der Fahrt in den Urlaub funktionieren. Dies erfordert auch, dass die Carrier sich auf einen gemeinsamen Standard einigen. Dazu gebe es laut Jacobfeuerborn bereits gemeinsame Gespräche unter den Beteiligten. Er ist sich sicher, dass es ab 2020 einen gemeinsamen Standard geben und das 5G-Netz in ersten Projekten umgesetzt wird.