Während Apple-Geräte bislang oft noch durch die Hintertür Einzug in Unternehmensumgebungen halten, machen sich immer mehr Firmen Gedanken, wie sie das iPad strategisch für ihre Geschäftsprozesse einsetzen können. »Wir sehen eine große Welle auf uns zurollen, dass Apple mit Pauken und Trompeten durch die Vordertür kommt«, prophezeit Cancom-Manager Mayr. Längst setzen nicht mehr nur kreative Branchen auf Apple, auch im traditionellen Mittelstand werden mittlerweile ganze Vertriebsteams mit dem iPad ausgestattet. »Der Formfaktor des iPad wurde anfangs vollkommen unterschätzt«, so Martin Mayr. Durch den strategischen Einsatz der Tablets könnten Vertriebsmitarbeiter wesentlich flexible agieren und Unternehmen ihre logistischen Ketten effizienter gestalten.
Der Vertrieb von Apple-Geräten wächst damit über den reinen Hardware-Verkauf hinaus und wird zunehmend zum Projektgeschäft, das auch für die großen Systemhäuser interessant wird. Seit Anfang des Jahres können sich Systemhäuser auch in Deutschland als Apple Authorized System Integrator (AASI) zertifizieren lassen. Bechtle, Computacenter und Cancom haben die höchste Apple-Zertifizierung, die umfassendes Know-how erfordert, in den vergangenen Monaten erworben. Computacenter hat auch mit der Übernahme der Gravis-Tochter HDS Consult im Frühjahr den Stellenwert, den Apple für den Systemhausriesen spielt, unterstrichen. »Unternehmen brauchen einen flächendeckenden Service. Sobald man Apple-Geräte in ein Unternehmen integriert, muss man Anforderungen wie Datensicherheit und Compliance berücksichtigen«, erklärt CEO Oliver Tuszik die Rolle, die Systemhäuser bei der Integration von Apple-Lösungen spielen.
Apple-Geräte nahtlos und sicher in Enterprise-Umgebungen zu integrieren spielt für den Channel dabei ebenso eine Rolle wie der Hardware-Verkauf. »Der Absatz über Bechtle direct zeigt ebenso beeindruckende Wachstumsraten wie die steigende Zahl an Kunden, die Lösungen mit iPads oder auch Macs in die vorhandene IT-Infrastruktur integrieren möchten«, hat Bechtle-Vorstand Michael Guschlbauer festgestellt. Für die Integration von Apple-Systemlösungen ins Unternehmensnetzwerk benötigen Systemhäuser handfestes Know-how etwa bei der Einbindung von Macs in Windows-Verzeichnisse oder der Exchange-Welt. »Macs lassen sich aber zu 100 Prozent sicher und nahtlos in Windows-Umgebungen integrieren«, betont Cancom-Manager Mayr.
»Die Nachfrage nach Beratungsleistungen für Apple-Produkte ist enorm gestiegen und neben Blackberry stellt Apple die größte Säule im Mobile Business Consulting dar. Treiber sind vor allem die Mitarbeiter, die privat genutzte Tablet-PCs und Smartphones auch im beruflichen Umfeld verstärkt einsetzen wollen«, bestätigt auch Christian Klöppel, Leiter des Mobile Business Center of Excellence bei CSC.