Für eine Milliarde Dollar kauft Apple Intel die Mehrheit an seiner Modemsparte ab und sichert sich dadurch wichtige 5G-Technologie. 2.200 Mitarbeiter wechseln zum iPhone-Konzern, viele davon in Deutschland.
Apple übernimmt die Mehrheit an der Modemsparte von Intel . Damit sichert sich der iPhone-Hersteller wichtige Technologie für den Zugang seiner Smartphones zu schnellen 5G-Mobilfunknetzen und reduziert seine Abhängigkeit von Zulieferern wie Qualcomm. Der Chiphersteller lieferte die Modems für die iPhones lange exklusiv, war allerdings mit Apple auch in umfangreiche Patentstreitigkeiten verstrickt. Apple holte sich deshalb Intel als Ersatzlieferanten an Bord. Nachdem sich Apple und Qualcomm allerdings geeinigt hatten, wurde das Geschäft für Intel schwierig – nur kurz darauf gab der Hersteller seinen Ausstieg aus der Entwicklung von Modems für Smartphones bekannt.
In diesen Markt war Intel 2010 mit dem Kauf der Infineon-Sparte Wireless Solutions gestartet. Viele der 2.200 Intel-Mitarbeiter, die nun zu Apple wechseln, kommen daher aus Deutschland. Ganz raus aus dem Geschäft mit 5G ist der Chipriese aber nicht – er konzentriert sich lediglich auf den Infrastrukturbereich und kann auch weiterhin IoT-Geräte, autonome Autos und anderen Systeme mit Funkmodems ausrüsten. Viele Patente, die Intel nicht mehr benötigt und die nicht zum an Apple verkauften Business zählen, versucht der Hersteller jedoch aktuell zu versilbern.
Apple lässt sich die Übernahme, die noch im vierten Quartal 2019 abgeschlossen werden soll, eine Milliarde Dollar kosten. Anschließend werde man über 17.000 Patente zu drahtlosen Technologie halten, teilt man stolz mit. Man hat sich quasi für künftige Patentauseinandersetzungen gerüstet, um nicht wieder so sehr unter Druck zu geraten wie im Streit mit Qualcomm.