Kein Projekt ist wie das andere. An jeden Projektleiter und Teilnehmer werden hohe Ansprüche gestellt, um einzelne Meilensteine und schließlich das definierte Ziel zu erreichen. Doch was ist mit den entstehenden Veränderungen in Prozessen und der Organisationsstruktur, die ihrerseits Verunsicherungen oder Widerstände auslösen können? Woran liegt es, dass am Ende des Projektes zwar das Ergebnis erreicht, jedoch nicht so genutzt wird, wie es ursprünglich angedacht war? Worauf es im Projektmanagement ankommt und wie man Stolpersteine umgeht.
Veränderungsvermögen und die Fähigkeit, sich den schnell verändernden Herausforderungen des Marktes anzupassen, gehören seit jeher zu den wichtigsten Erfolgsfaktoren eines Unternehmens. Bereits nach Initiierung eines Projektes werden von den Projektbeteiligten Veränderungen auf der fachlichen und prozessualen Ebene herausgearbeitet, die den Weg zum eigentlichen Projektziel ebnen sollen. Der Markt bietet hier zur Unterstützung bereits eine Vielzahl von unterschiedlichen Methoden und Vorgehensweisen an, um gemeinsame Projekte zum Erfolg zu bringen.
Umgang mit den Erkenntnissen aus dem Projekt
Wonach aber bemessen Sie, ob ein Projekt erfolgreich ist oder nicht? Reicht es aus, wenn am Ende das fachliche Ergebnis im Zeit- und Budgetrahmen erreicht wurde? Beantworten Sie diese Fragen einmal für sich aus Ihrer eigenen Erfahrung. Dabei ist es nicht wichtig, ob Sie Teil des Projektteams sind oder ein Nutzer des aus dem Projekt resultierenden Ergebnisses. Denn beide Perspektiven bieten in den Projektreviews gleichermaßen eine Chance aufzuzeigen, was durch die Veränderung im Tagesgeschäft unterm Strich erreicht wurde.
Insbesondere bei der Einführung von betriebswirtschaftlichen Anwendungen zur Unterstützung des operativen Geschäftes stellt die zugrundeliegende Einführungsmethodik einen wesentlichen Erfolgsfaktor dar, um auch die notwendige Akzeptanz auf der Anwenderseite zu schaffen. Die Erfahrung zeigt jedoch, dass bei vielen Unternehmen wie auch Projekt-Dienstleistern an dieser Stelle der Fokus nicht selten auf die Erreichung des inhaltlichen Projektzieles (z.B. Echtbetrieb einer neuen Unternehmenssoftware) gelenkt wird, ohne der im Veränderungsprozess wichtigsten Ressource ausreichend Beachtung zu schenken. Sowohl das Ergebnis als auch die anschließende "Adaption" eines Projekts hängen im entscheidenden Maße von Menschen ab. Als Bestandteil der IT-Infrastructure-Library (ITIL) beispielsweise wird Change-Management definiert als ein Prozess, der sicherstellt, dass alle Änderungen an der IT-Infrastruktur kontrolliert, effizient und unter Minimierung von Risiken für den laufenden Betrieb der betroffenen Geschäftsfelder durchgeführt werden – Risiken etwa in Form von externen Störfaktoren, Ressourcenengpässen oder auch Menschen. Denn als "Gewohnheitstier" stehen Menschen Veränderungen oft skeptisch gegenüber. Daher müssen im Zuge eines Projektes nicht nur Widerstände aufgespürt, unterschiedliche Perspektiven berücksichtigt und die betroffenen Stakeholder „mitgenommen“ werden. Nur wenn verstanden ist: "Warum gibt es diese Veränderungen und was bedeuten sie konkret für mich?", können sie gemeinsam getragen werden. "Logisch", werden Sie nun denken. Dennoch gelingt es nicht immer. Warum nicht?