funkschau: Was sollten aus Ihrer Sicht Unternehmen bei der Auswahl eines Cloud-Services beachten?
Steiner: Außereuropäische Speicherstandorte, in denen Daten nicht mehr der EU-Rechtsprechung unterliegen, sollte man meiden. Gerade in den USA, wo viele Cloud-Speicher gehostet sind, können Unternehmensdaten unter bestimmten Umständen durch amerikanische Behörden „durchsucht“ werden. Der Anbieter muß eine gute Bonität haben, da bei einer Insolvenz des Betreibers zuerst einmal die Daten meist nicht mehr zur Verfügung stehen. Unternehmen mit Historie und guten, fundamentalen betriebswirtschaftlichen Kennzahlen ist hier der Vorrang zu geben. Das Unternehmen sollte auf den Businessbereich fokussiert sein und entsprechende Integrationsszenarien in die bestehende hauseigene IT anbieten. Ergänzend bedarf es einer guten Skalierbarkeit und Performance der Server sowie Plattformunabhängigkeit. Entsprechende Service-Levels müssen zur Verfügung stehen.
Um die IT-Compliance Anforderungen einhalten zu können, sind Zertifizierungen hinsichtlich des Betriebs und der dazugehörigen Prozesse, zum Beispiel nach ISO27001, von Vorteil, da der Anbieter nachhaltig und nachweislich das Qualitätsniveau durch die wiederkehrenden Rezertifizierungen halten muss. Und nicht zuletzt muss der Sicherheitslevel so hoch wie möglich sein, denn ein Verlust von Daten kann das komplette Unternehmen gefährden.