Technologie setzt sich durch

Cloud Computing in vielen Firmen Alltag

9. März 2015, 12:16 Uhr | Elke von Rekowski
Cloud Computing wird mittlerweile in vielen deutschen Unternehmen eingesetzt (Foto: © vege - Fotolia.com).

In vielen Unternehmen ist der Einsatz von Cloud Computing längst selbstverständlich, fast die Hälfte der Firmen in Deutschland setzt schon auf die Wolke. Das geht aus einer aktuellen Umfrage hervor.

44 Prozent aller Unternehmen in Deutschland haben 2014 bereits Cloud Computing eingesetzt. Das ist ein Anstieg um immerhin vier Prozentpunkte im Vergleich zum Vorjahr. In fast jedem vierten Unternehmen (24 Prozent) wird der Einsatz bereits geplant oder diskutiert. Lediglich für ein Drittel (32 Prozent) der Firmen ist die Nutzung der Technologie derzeit kein Thema. Das geht aus einer repräsentativen Umfrage im Auftrag der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft KPMG in Zusammenarbeit mit dem Branchenverband Bitkom hervor.

»Cloud Computing hat sich zu einer der zentralen Technologien der digitalen Welt entwickelt«, so Bitkom-Vizepräsident Achim Berg. »Cloud-Services machen Unternehmen flexibler, mobiler und effizienter«, so Berg weiter. Seiner Einschätzung nach können Cloud-Dienste außerdem einen wichtigen Beitrag zur IT-Sicherheit leisten. Vor allem in großen Unternehmen ab 500 Mitarbeitern gehört Cloud Computing zum Standard. Hier setzen bereits 70 Prozent Cloud-Lösungen ein. Im Mittelstand mit 100 bis 499 Beschäftigten ist es jedes zweite (52 Prozent) Unternehmen und bei kleineren Betrieben mit 20 bis 99 Mitarbeitern liegt der Anteil bei 41 Prozent.

Laut den Umfrageergebnissen nutzen 39 Prozent der Unternehmen IT-Services aus einer Private Cloud. Das sind drei Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Das Public Cloud Computing kommt dagegen kaum von der Stelle. Der Anteil der Nutzer steigt lediglich um einen Punkt auf aktuell 16 Prozent. Auch das Potenzial für zusätzliche Nutzer ist geringer. Nur acht Prozent planen oder diskutieren den Einsatz von Public Cloud Computing. Bei Diensten aus der Private Cloud sind es hingegen 29 Prozent.

Wichtigste Anwendung in Private Clouds ist mit 36 Prozent so genannte Groupware mit Funktionen wie E-Mail, Messenger oder Terminplaner. 29 Prozent der Cloud-Nutzer setzen ERP-Systeme für die Planung und Steuerung von betriebswirtschaftlichen Prozessen ein, zum Beispiel für die Bereiche Finanzen, Produktion oder Personal. Ebenfalls 29 Prozent nutzen Telefonie-Systeme, 24 Prozent Anwendungen für eine effektive Teamarbeit und 21 Prozent Office-Programme. Bei der Nutzung von Public Clouds ist ebenfalls Groupware mit 46 Prozent die am weitesten verbreitete Anwendung. Häufiger als in der Private Cloud werden Lösungen für das Kundenmanagement verwendet (36 Prozent). Fast ein Viertel (23 Prozent) nutzt Security as a Service aus der Public Cloud, um das Unternehmen besser vor Cyberangriffen zu schützen.

Die Umfrageergebnisse zeigen außerdem, dass Sicherheitsbedenken eine noch intensivere Nutzung von Cloud Computing in der deutschen Wirtschaft ausbremsen. 60 Prozent der befragten Unternehmen befürchtet einen unberechtigten Zugriff auf sensible Daten. Fast jedes zweite Unternehmen (49 Prozent) hat Angst vor einem Datenverlust. Für immerhin 40 Prozent sind rechtliche Unsicherheiten ein Hinderungsgrund für den Einsatz.

Ein weiteres Hemmnis im Cloud-Markt ist die Sorge vor Compliance-Verstößen. »Wir müssen deutlich machen, dass Cloud Computing und Compliance keine Gegensätze sind. Hier gibt es noch reichlich Aufklärungsbedarf«, sagt Peter Heidkamp, Partner Consulting bei KPMG. Der Umfrage zufolge haben fast 60 Prozent der befragten Unternehmen die Sorge, dass Cloud Computing die Einhaltung von Compliance-Anforderungen gefährdet und schwerlich mit regulativen Rahmenbedingungen in Einklang zu bringen ist. »Allerdings ist diese Sorge de facto eher unbegründet«, so Heidkamp. Nur acht Prozent der Unternehmen hätten tatsächlich Compliance-Vorfälle im Zusammenhang mit Ihren Cloud-Lösungen zu beklagen.


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