Digital SIM will KMU das IoT öffnen

Das Henne-Ei-Problem gelöst

26. März 2021, 13:41 Uhr | Stefan Adelmann
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Seit Jahren spricht die Industrie von den Chancen des Internet of Things, in der mittelständischen Alltagspraxis sind entsprechende Lösungen aber nur punktuell angekommen – bisher. Digital SIM will die M2M- und IoT-Welt zusammen mit Partnern jetzt auch für den KMU-Bereich öffnen.

Sigital SIM roland Becker Iot
Roland Becker, Mitgründer von Digital SIM
© Digital SIM

»Das Internet der Dinge liebt 5G«, so die Einschätzung eines großen Bonner Netz-betreibers. Heißt es also zu warten auf den neuen Mobilfunkstandard, dann wir das vielbeschworene, aber bisher kaum ausgeschöpfte Potenzial des IoT schon abheben? Laut Roland Becker, Mitgründer des IoT-Service-Providers Digital SIM, wäre das unnötige Geduld, denn bereits heute würden sich rund 98 Prozent aller Use Cases im M2M- und IoT-Umfeld auch über das nahezu überall in Deutschland verfügbare 4G-LTE Netz
und seine inzwischen vorhandenen Schmalbandtechnologien realisieren lassen. Stattdessen drehe sich die öffentliche Diskussion derzeit aber viel zu sehr um 5G, während die passende Infrastruktur für die Vernetzung der Dinge doch eigentlich seit Jahren bereitsteht. Trotz der grundsätzlichen Verfügbarkeit der Technologien wurden entsprechende Digitalisierungsprojekte im Mittelstand bislang jedoch allenfalls punktuell umgesetzt, die Leuchtturm-Cases besonders der großen Netzbetreiber kamen bisher vor allem aus der Konzernwelt.

Diese Zurückhaltung im Markt sei Teil eines Henne-Ei-Problems, erklärt Becker. Es habe kaum die nötigen Vertriebsstrukturen gegeben, somit auch nur wenige Beispiele, in Folge eine überschaubare Nachfrage und somit wiederum kaum Anreize, den Vertrieb im KMU-Umfeld auszubauen. Dabei seien bei den meist hoch individuellen IoT-Konzepten Praxisbezug und »Kommunikation auf Augenhöhe« aber ausschlaggebend, wie Salvatore Zaccheddu erklärt. Der IoT-Experte arbeitete viele Jahre auf Seiten der Netz-betreiber, weiß, wo es im Internet der Dinge noch hakt, und brachte dieses Wissen

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Salvatore Zaccheddu, Mitgründer von Digital SIM
© Digital SIM

Ob fünf oder 50.000 SIM-Karten

Der junge Service Provider will diesen Austausch auf Augenhöhe und dem Mittelstand maßgeschneiderte Lösungen bieten und somit den Weg zum IoT öffnen – und kann dabei auf ein weitreichendes Netzportfolio zurückgreifen. Digital SIM bündelt in den eigenen Mobilfunktarifen einen Multi-Netz-Zugang zu weltweit mehr als 500 Anbietern. Das soll je nach Standort stets den besten Empfang garantieren.
Ein mobiles Benachrichtigungssystem für Patienten, eine intelligente Sendungsverfolgung, ein mobiles PoS-Zahlungssystem – Projekte in verschiedensten Branchen hat das Unternehmen bereits realisiert, vorerst aber noch über die aktuell zehn Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im eigenen Team. Doch eine so »schlanke Organisation« stößt schnell an ihre vertrieblichen Grenzen, daher möchte Digital SIM zukünftig verstärkt mit Partnern zusammenarbeiten, entwickelt aktuell bereits eine Abrechnungsplattform. Großes Potenzial sieht Becker vor allem bei klassischen IT-Systemhäusern, die oft schon über Mobilfunk- oder IoT-Erfahrung verfügen und tiefgreifende Kenntnisse über die Infrastruktur ihrer Kunden mitbringen. Der ideale Partner? Der hat darüber hinaus bereits eine eigene Ende-zu-Ende-Lösung entwickelt. Grundsätzlich bietet Digital SIM aber verschiedenste Kooperationsmodelle und ob nun fünf oder 50.000 SIM-Karten, der Anbieter sei laut Becker offen, schnell und flexibel. »Und wir unterstützen Partner bei jeder Phase der Entwicklung.«

Laut Becker und Zaccheddu sei die Nachfrage nach IoT-Lösungen im Markt zuletzt spürbar gestiegen, auch durch den Digitalisierungsschub im Zuge der Corona-Pandemie. »IoT/M2M hat sich zum Enabler vieler Digitalisierungsprojekte entwickelt«, so Becker. »Man braucht es überall, in den verschiedensten Branchen.« Und es sei eben mittlerweile kein »elitärer Markt« mehr, der nur Großunternehmen und den Netzbetreibern vorbe-halten ist. Der Bereich öffne sich, die Lösungen würden immer erschwinglicher werden, auch in kleinen Stückzahlen. Jetzt ist es laut den beiden Gründern an der Zeit, diese Technologien gemeinsam Unternehmen aller Größen zugänglich zu machen.


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