Digital Workplace

Das Homeoffice ist kein digitaler Zwilling des Büros

24. November 2020, 8:26 Uhr | Mivy James | Redaktion: Antje Müller

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Produktivität ist nicht per E-Mail messbar

Vertrauen wichtiger als je zuvor

Arbeitgeber müssen verstehen, was unter den neuen Bedingungen wirklich wichtig ist. Produktivität wurde nie präzise und umfassend im Büro gemessen. Warum ist dies ein so großes Thema, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter außer Sichtweite sind? Alles läuft unweigerlich auf Vertrauen hinaus. Man sollte von den Beschäftigten nicht verlangen, sechs Stunden am Tag auf Videokonferenzplattformen wie „Zoom“ oder „Teams“ zu verbringen und in der verbleibenden Zeit E-Mails zu beantworten, nur um ihre Loyalität unter Beweis zu stellen. Vielmehr braucht es die Anerkennung, wie wichtig es ist, sich Zeit für kreatives Denken und dem Problemlösen zu nehmen. Das bedeutet auch, die Beschäftigten darin zu ermutigen, manchmal offline zu sein.

Anbieter zum Thema

zu Matchmaker+
BAE Systems Applied Intelligence
Mivy James, Head of Consulting for National Security and Defence, BAE Systems Applied Intelligence: “Arbeitgeber, die ihren Beschäftigten genug vertrauen, werden die wahren Gewinner der ‚neuen Normalität‘ sein.”
© BAE Systems Applied Intelligence

Bewusstsein für Bedrohungen schärfen

Allerdings sollten Arbeitgeber unter Beschäftigen ein Bewusstsein für potenzielle und neue Bedrohungen schärfen und Schulungen zum Thema Cyber Security im Homeoffice anbieten. Deutlich gemacht werden sollte, dass nur vom Unternehmen genehmigte Plattformen für berufliche Zwecke verwendet werden dürfen. An Beschäftige würde dies zugleich eine positive Botschaft übermitteln, die dazu beitragen kann, den Tsunami digitaler Kommunikation zu bewältigen, von dem sich viele in ihren Homeoffices überfordert gefühlt hätten. Auch aus der Perspektive der Verantwortlichen für IT-Sicherheit, die oft als die „Neinsager“ angesehen werden, bietet dies Vorteile. Anstatt hervorzuheben, was nicht genutzt werden kann, wird den Nutzern eine Liste mit Tools zur Verfügung gestellt, mit denen sie arbeiten dürfen. Bei einer unternehmensgerechten Auswahl mit nutzerfreundlichen Funktionen könnte darauf hingewirkt werden, die sogenannte Schatten-IT zu bekämpfen, um diese mit Sicherheits- und Compliance-Risiken verbundenen unautorisierten Systeme zu unterbinden.

Dieser Ansatz unterstützt vor allem auch die Idee einer echten Flexibilität. Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind zweifellos das wichtigste Kapital eines Unternehmens, das durch den richtigen Einsatz von Technologie erheblich gesteigert werden kann. Zur Ausschöpfung ihrer vollen Potenziale ist es jedoch nicht allein ausreichend, den Beschäftigten lediglich die Erlaubnis von Homeoffice zu erteilen. Homeoffice sollte niemals nur als ein digitaler Zwilling der Büroumgebung gesehen werden. Arbeitgeber, die dies erkennen und ihren Beschäftigten genug vertrauen, ab und zu auch offline zu sein, werden die wahren Gewinner der „neuen Normalität“ sein. Die Arbeitgeber, die dies am schnellsten begreifen, werden im Kampf um die klügsten und besten Arbeitskräfte am besten positioniert sein.


  1. Das Homeoffice ist kein digitaler Zwilling des Büros
  2. Produktivität ist nicht per E-Mail messbar

Lesen Sie mehr zum Thema


Jetzt kostenfreie Newsletter bestellen!

Weitere Artikel zu WEKA FACHMEDIEN GmbH

Weitere Artikel zu Microsoft

Weitere Artikel zu Outsourcing

Weitere Artikel zu Viren-/Malware-Schutz

Matchmaker+