IoT-Security

Das Internet der unsicheren Dinge

8. Juni 2015, 11:20 Uhr | Bogdan Botezatu, Senior E-Threat Analyst, Bitdefender
© Bild: fs Quelle: fotolia

Rund fünf Milliarden Objekte werden in diesem Jahr mit dem Internet vernetzt sein. Ob Smartphone, Auto, Kühlschrank oder Fitnessband: IP-fähige Objekte sind nicht mehr nur ein Trend, sondern für Millionen Nutzer weltweit im Alltag bereits eine Notwendigkeit. Doch wollen die Hersteller damit nur schnelles Geld verdienen oder gehen sie verantwortlich damit um und bieten Schutz vor Hackern und Malware?

Längst sind IP-fähige Geräte mehr als nur ein schicker Trend. Sie sind inzwischen zu notwendigen Werkzeugen für den Alltag geworden, auf die sich Millionen Menschen weltweit verlassen. Laut Gartner werden bereits in diesem Jahr 4,9 Milliarden vernetzte Geräte im Einsatz sein und damit unsere Gesellschaft nachhaltig verändern – zum Guten oder zum Schlechten?

Die Medien berichten zwar meist nur über groß angelegte Angriffe auf bekannte Unternehmen, doch grundsätzlich können neue Schadprogramme sämtliche IP-fähige Geräte befallen. Zum Beispiel ließen sich dann über Smart-Wearables, also am Körper getragene intelligente und mit dem Internet vernetzte Geräte wie Fitness-Armbänder, die Gesundheitsdaten sowie der aktuelle Aufenthaltsort des Nutzers unbemerkt auslesen. Damit könnten während des abendlichen Workouts Einbrecher ungestört die Wohnung ausräumen.

In Zukunft verbinden sich solche Wearables auch mit Unternehmensnetzwerken, damit sich etwa auf dem Weg zur Arbeit die beruflichen Mails auf der Armbanduhr lesen lassen. Dies eröffnet Cyber-Kriminellen ganz neue Möglichkeiten, da die meisten dieser Geräte für den privaten Bereich entwickelt werden und daher wohl in der Regel nicht mit ausreichenden Sicherheitsmechanismen oder -standards ausgerüstet sind. Zudem gilt: Je mehr WLAN-fähige, intelligente Geräte ein Mitarbeiter im Firmenbüro am Körper trägt, desto größer wird das Risiko für die Unternehmensnetzwerke.

Menschenleben in Gefahr

Noch gravierender könnten die Auswirkungen von Angriffen etwa bei intelligenten, vernetzten Autos sein. Erhält ein Hacker über das Internet Zugriff darauf, kann er eventuell die Bremsen blockieren, das Steuerrad übernehmen oder während der Autobahnfahrt den Motor ausschalten. Dann wären sogar Menschenleben gefährdet. Dies ist keine Utopie, schließlich wurden bei vernetzten Fahrzeugen der Oberklasse bereits Proof-of-Concept-Angriffe zur Offenlegung von Sicherheitslücken erfolgreich durchgeführt. Angesichts der zunehmenden Verbreitung von intelligenten Autos ist es sehr wahrscheinlich, dass Schwachstellen in ihren Betriebssystemen und Kommunikationsstandards Cyber-Angriffen Tür und Tor öffnen.

Aber auch in anderen Bereichen könnten Menschenleben in Gefahr sein. Ein besonders erschreckender Proof-of-Concept wurde vor einiger Zeit bereits erfolgreich an Herzschrittmachern erbracht. Ein Angreifer könnte demnach per Fernzugriff die Funksignale eines Herzschrittmachers abfangen und einen elektrischen Impuls auslösen, der den Patienten töten würde. Dies zeigt wieder einmal deutlich die Ambivalenz der modernen Technologien: Sie können uns einerseits am Leben halten, aber andererseits auch gegen uns verwendet werden, wenn es keine ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen gibt.

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