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Wie Macht zum Problem wird

Der ITK-Markt und das Römische Reich

12. Juli 2013, 12:30 Uhr | Stefan Adelmann

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Stetiger Bedeutungsverlust

Samsung erwirtschaftete im ersten Quartal 2013 einen operativen Gewinn von umgerechnet 6,4 Milliarden Euro. Das stellt einen neuen Umsatzrekord und einen enormen Erfolg für den Hersteller dar. Dennoch strafte die Börse den Elektronikriesen ab. Die Aktie befindet sich seit einigen Wochen im Sinkflug. Grund der Einbrüche sind die hohen Erwartungen der Analysten, die Samsung einen höheren Gewinn zusprachen. Allerdings blieben die Verkäufe des Flaggschiff-Smartphones »Galaxy S4« hinter den Prognosen zurück und andere Hersteller konnten sich verstärkt mit Mittelklasse-Segment positionieren.

»Das Galaxy S4 ist ein Bestseller, doch bei den Premium-Modellen werde das Wachstum früher oder später in diesem Jahr den Höhepunkt erreichen«, erklärt Brian Park vom Wertpapierhaus Tongyang Securities in Seoul der --- forum[69] ---Nachrichtenagentur dpa. Trotz einer breiten Käuferschaft fokussiert Samsung besonders den Markt für High End-Geräte und hat den Schwerpunkt der Vermarktung entsprechend gelagert. Währenddessen erstarken chinesische Hersteller im Mittelklassesegment, die den Südkoreanern auf kurz oder lang Marktanteile abnehmen.

Samsung könnte letztendlich das Apple-Schicksal ereilen. Kein plötzlicher Zusammenbruch, aber ein stetiger Verlust der Bedeutung für den aktuellen Markt. Zu groß scheinen derzeit die verschiedenen Erwartungen der Käufer und Analysten, die ein Unternehmen dieser Größe nicht parallel und gleichzeitig konsequent erfüllen kann. Damit zerstreut sich letztendlich der Einfluss auf die verschiedenen Sparten, die ein spezialisierterer Hersteller oft besser erfüllen kann. Konnten sich vor rund 1.500 Jahren kleine Stämme gegen das Römische Reich erheben, sind es jetzt ZTE, Huawei und Co., die eine wachsende Bedrohung für den Elektronikriesen Samsung, oder zumindest seine Smartphone-Sparte darstellen.