Unternehmen benötigen ganzheitliche Konzepte, um Informationssicherheit gewährleisten zu können, davon ist Daniel Wagenführer von Triumph-Adler überzeugt. Diese können von grundlegenden Maßnahmen im Rahmen der EU-DSGVO bis hin zur physischen Absicherung mit biometrischen Zugangskontrollen reichen.
funkschau: Herr Wagenführer, wie stehen Sie der EU-Datenschutzgrundverordnung gegenüber?
Daniel Wagenführer: Ordnungspolitisch ist die Datenschutzgrundverordnung sehr sinnvoll, da mit ihr viele Unternehmen auf Datenschutz und Informationssicherheit aufmerksam gemacht werden und dadurch wesentliche Schritte eingeleitet werden können. Viele Unternehmen beginnen aber erst jetzt mit der Umsetzung und es kann eine teils dramatische Herausforderung werden, die wesentlichen Schritte noch hinzubekommen. Darüber hinaus gibt es häufig noch keine dedizierten Ansprechpartner, das kann kritisch werden. Unsere Empfehlung: Ein interner oder externer Datenschutzbeauftragter.
funkschau: Was würden Sie Unternehmen also raten, was es jetzt als ersten Schritt zu tun gilt?
Wagenführer: Es gilt für jedes Unternehmen so schnell wie möglich zu prüfen, wo es relevanten Handlungsbedarf gibt und anschließend individuelle Sicherheitslücken zu schließen. Das ist aber immer auch eine ökonomische Betrachtung. Aufgrund der Zeitfrage würde ich im Mittelstand davon abraten, kurzfristig das große Rad drehen zu wollen. Es gilt den Stand der Technik zu betrachten und aufzuzeigen, dass man wesentliche Schritte angegangen ist – wie beispielsweise das Aufsetzen eines Notfallmanagements oder den korrekten Umgang mit Betroffenenrechten.
funkschau: Wie schätzen Sie analog zur Herausforderung DSGVO die aktuelle Bedrohungslage beim Thema Informationssicherheit ein?
Wagenführer: Für Unternehmen gibt es aktuell viele Herausforderungen zu meistern. Es ist wichtig, ein integriertes Sicherheitskonzept anzubieten. Denn Infrastrukturen lassen sich software- aber auch hardwareseitig angreifen. Für Hersteller gilt es daher, ganzheitliche Lösungen anzubieten. Im Fokus steht dabei die Frage: Ist eine Person überhaupt berechtigt eine bestimmte Information zu erhalten?
funkschau: Wird diese Frage in den Unternehmen häufig genug gestellt?
Wagenführer: Die überwiegende Mehrheit der Unternehmen ist sich des Problems bewusst, insbesondere was das Thema Informationssicherheit angeht. Im deutschen Mittelstand ist es aber zu oft ein IT-Thema, dabei sollte es doch zusehends auch in den Fachabteilungen aufgegriffen werden.