Microsoft setzt voll darauf, seine Online-Dienste auf möglichst viele Mobilgeräte zu bringen, egal ob sie mit Android, iOS oder Windows laufen. Und das recht erfolgreich, auch wenn der frühere Firmenchef Steve Ballmer kritisiert, der Fokus solle stärker auf eigene Geräte ausgerichtet sein.
Relativ schnell nach seinem Amtsantritt als Microsoft-CEO vor zwei Jahren hatte Satya Nadella »Mobile first, Cloud first« als neue Maxime beim Software-Konzern ausgegeben. Was sich dahinter verbarg, wurde schnell klar – und stieß durchaus Leute vor den Kopf. Lange war zum Beispiel das kostenlose Office ein dickes Pfund für Windows Phone, doch nun stand es plötzlich auch für Android und iOS bereit. Schlimmer noch: Die neuen Touch-freundlicheren Office-Apps wurden erst für die konkurrierenden Mobilplattformen veröffentlicht und dann für Windows. Nadella war es wichtiger, schnell Marktanteile für Office 365 zu gewinnen, als das dauerhaft schwächelnde Windows Phone oder Windows-Tablets zu päppeln.
Diese Strategie führte er konsequent fort. Auch andere Apps erschienen zunächst für Android und iOS, und selbst ureigene Windows-Features wie die digitale Assistentin Cortana fanden den Weg auf andere Geräte. Gar nicht glücklich machte das allerdings den früheren Microsoft-Chef Steve Ballmer. Der sieht zwar durchaus die Notwendigkeit, die Microsoft-Dienste zu pushen. Lieber wäre es ihm aber, man würde dafür die unter seiner Ägide zugekaufte Nokia-Gerätesparte nutzen.