Sicherheitsbedenken beherrschen die Cloud-Diskussion nach wie vor. Je mehr Geschäftsprozesse in die Wolke ausgelagert werden, umso mehr gestaltet sich das Management digitaler Identitäten als Herausforderung.
Das Potenzial von Cloud-Computing ist für alle Branchen enorm. Laut einer aktuellen Studie, die vom Branchenverband Bitkom und der Experton Group durchgeführt wurde, wird der Umsatz mit Cloud-Computing alleine in Deutschland von 1,14 Milliarden Euro im Jahr 2010 auf 8,2 Mil-liarden Euro im Jahr 2015 steigen. Das durchschnittliche Umsatzwachstum soll demnach bei 48 Prozent pro Jahr liegen. Der Trend hin zur Wolke wird auch durch den Blick auf den Arbeitsmarkt bestätigt: So prognostiziert das Londoner Centre for Economics and Business Research (CEBR), dass alleine in Deutschland aufgrund von Cloud-Computing bis zum Jahr 2015 fast 40.000 neue Unternehmen gegründet und 789.000 Arbeitsplätze geschaffen werden.
Eine immense Erwartungshaltung, die allerdings auch von Zweifeln begleitet wird. Wie Analysten von Forrester in einer Untersuchung kürzlich aufzeigten, zögern europäische IT-Entscheider gerade im Vergleich mit ihren amerikanischen Kollegen noch, in der Praxis tatsächlich auf Cloud-Lösungen zurückzugreifen. Datensicherheit (60 Prozent) und der Eindruck, dass die Technik noch unausgereift sei (31 Prozent), führten die Liste der Bedenken an.
Der Gegensatz zwischen prognostiziertem Marktpotenzial und (gegenwärtiger) Marktakzeptanz macht deutlich, dass neue Ansätze nötig sind, um eventuell vorhandene Sicherheitslücken beim Einsatz von Cloud-Computing-Services zu schließen und damit ein effizientes Management der Unternehmens-IT auch in der Wolke zu ermöglichen. Wer Daten in die Cloud verlagert, will sich zudem darauf verlassen können, dass die gesetzlichen Anforderungen an Datenschutz sowie die Com-pliance und Ausfallsicherheit stets gewährleistet sind.
Die technischen Voraussetzungen für sicheres Cloud-Computing sind gegeben, wenn die Lösung dazu in der Lage ist, Zugriffsberechtigungen und Sicherheitsregeln ebenso schnell zu definieren und umzusetzen, wie neue Ressourcen bereitgestellt werden. Interne und externe Mitarbeiter, Kunden, Partner, Investoren und viele andere sind Teil eines großen Netzwerks, die für ihre Arbeit alle einen genau definierten Zugang zu Unternehmensdaten und -anwendungen benötigen. Eine zentrale Rolle nimmt dabei das Identity-Management (IdM) ein – als Cloud-Service.