Eine neue Art der Firewall

Die Schattenseite von SDN-Automatisierung und IoT

4. August 2015, 14:30 Uhr | Patrick Hubbard, Head Geek bei Solarwinds

Fortsetzung des Artikels von Teil 1

Das Internet der Dinge und die Endpunkt-Wegwerfgesellschaft

Um zu sehen, in welche Richtung sich das IoT entwickelt, muss man über Thermostate, Maschinen in Fabriken und Lichtschalter hinausdenken. Das sind alles nur altbekannte Geräte mit herkömmlichen Funktionen, die jetzt mit dem Internet verbunden sind. Stattdessen muss man sich eine Welt vorstellen, in der Wegwerf-Endpunkte wie Sandkörner überall verteilt sind. Ein Beispiel dafür könnten billige Leuchtstäbe auf Konzerten sein – mit dem Internet verbunden und über IP synchronisiert, um das Publikum in eine riesige, menschliche Leinwand zu verwandeln.

Solche Geräte werden nicht von Apple, Samsung oder Microsoft hergestellt; sie laufen nicht mit iOS, Android oder Windows-Mobile. Sie werden im großen Maßstab von Unternehmen im Ausland hergestellt und containerweise verschifft. Diese Unternehmen machen sich keine Gedanken über Sicherheits-Patches – womöglich machen sie sich überhaupt keine Gedanken über Sicherheit. Denn diese Geräte, die meist nur einen Stückpreis von wenigen Cents haben, sind in der Regel als Einwegprodukte geplant, die nach einmaligem Gebrauch entsorgt werden.

Wie viele Hersteller von USB-Geräten gibt es heute? Hunderte? Wenn diese nun alle massenweise internetfähigen Flitterkram herstellen, der dann bald wieder weggeworfen wird, sind Probleme vorprogrammiert. Denn wie werden Netzwerke mit Endpunkten umgehen, die aus Prinzip nicht aktualisiert werden können?

Die Cloud in jedem Staubkörnchen

Vor zwanzig Jahren wurde eine Zukunft mit superintelligenten autonomen Knoten und Netzen prognostiziert. Jetzt wird diese Vision dank einer Vielzahl immer billigerer Geräte, die mit Google, Facebook und anderen Cloud- und SaaS-Diensten verbunden sind, zur Realität. Selbst das dümmste Gerät nutzt mittlerweile die praktisch unbegrenzte Leistung gigantischer Rechenzentren. Dies stellt für Unternehmensnetzwerke ein völlig neues Sicherheitsrisiko dar.

Ein populäres Beispiel ist der Musikerkennungsdienst Shazam, der seine Benutzer auffordert, den „Always on“-Modus der App zu aktivieren. Wohin gehen all diese Audioaufnahmen? Was ist mit den akustischen Schnipseln der sprachgesteuerten Suche mit Google oder Siri? Auch Microsoft bietet mittlerweile mit Cortana eine ähnliche Lösung.

Auch Fernsehgeräte werden immer mehr zu Datensammlern. So wurde erst kürzlich bekannt, dass Samsung-Flachbildfernseher über die Sprachsteuerung theoretisch rund um die Uhr alles mithören könnten. Und Streaming-Dienste wie Netflix oder Amazon Instant Video analysieren die Sehgewohnheiten ihrer Nutzer.

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