Skopos befragte im Auftrag der Fraunhofer Academy 150 Mitarbeiter aller Unternehmensgrößen, ob sie die Management- und Fachkompetenzen besitzen, die nötig wären, um den Wandel der Digitalisierung und dessen Herausforderungen zu bewältigen. Das Ergebnis: Es gibt Aufholbedarf in deutschen Unternehmen.
Die kürzlich veröffentliche Studie von der Fraunhofer Academy, der Weiterbildungsabteilung der Fraunhofer Gesellschaft, kam mit Hilfe der Skopos zu dem Ergebnis, dass ein Großteil der befragten Unternehmen die Notwendigkeit von Management- und Fachkometenzen für den Erfolg sehen. Allerdings würden nur wenige der Befragten hierfür eine Festsetzung bei ihren Angestellten oder eine extra Abteilung dazu haben.
Kompetenzen fürs Management
An den Managementkompetenzen soll sich zeigen, wie hoch die Ansprüche an Führungskräfte sind. Hierzu wurden die Top fünf der Kompetenzen gelistet:
Laut Studie würden 80 Prozent der Befragten die fünf Kompetenzen für sehr oder weitgehend wichtig zur Gestaltung des digitalen Wandels halten. Die Lernbereitschaft sowie das Erkennen von übergreifenden Prozess- und Systemzusammenhängen stelle dabei mit jeweils 86 Prozent die Kompetenzen dar, die vom Großteil der Befragten als sehr oder weitgehend essenziell eingestuft wurden. Dies soll für Großunternehmen wie auch für kleinere Firmen gelten, jedoch würden die Fähigkeiten in den Unternehmen nicht umfangreich gelebt. Die Befragung ergab zudem, dass durchschnittlich rund 30 Prozent der Unternehmen angaben, dass die entsprechenden Kompetenzen weder voll und ganz noch weitgehend gelebt werden würden. Bei der Lernbereitschaft soll dies besonders problematisch sein, da es an der mangelnden Grundvoraussetzung für den erfolgreichen digitalen Wandel liegen solle, dass 30 Prozent der Unternehmen mittelmäßig bis wenig sich damit beschäftigen.
Fachkompetenzen
Ähnlich soll es sich auch bei konkreten Fachkompetenzen zeigen: 71 Prozent der Befragten würden Cybersicherheit und digitale Souveränität sehr oder weitgehend wichtig finden, genau wie Datenanalyse und Data Science. Bei mehr als ein Drittel der Unternehmen sollen sie aber nur mittelmäßig vorhanden sein. Bei Datenanalyse und Data Science würde dies sogar fast für jeden vierten Befragten gelten.
Know-how und Kompetenzen aufbauen
Nach Angaben der Studie würden Unternehmen auch mit externen Fachkräften allein diese Herausforderungen nicht meistern können. Angestellte müssten sich weitere Fähigkeiten und weiteres Wissen aneignen. Diesbezüglich soll in der digitalen Transformation oberflächliche Kompetenzen nicht reichen und wer im Wettbewerb mithalten will, sollte fachlich tiefergehende Fähigkeiten in den relevanten Bereichen vorweisen können. Spezifische Weiterbildungen würden an dieser Stelle unterstützen, die wichtigen Fach- und Management-Kompetenzen zu erweitern oder aufzubauen.
Angebote der Fraunhofer Academy setzen auf Anwendungsfokus
„Daher sollten Weiterbildungsmaßnahmen stets einen Fokus auf die Praxisorientierung haben und an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst sein“, so Dr. Roman Götter, Leiter der Fraunhofer Academy. Zudem sollen sich erworbene Kompetenzen durch ihre direkte Anwendung verfestigen und könnten innerhalb des Unternehmens weitergegeben werden. Das Angebot der Fraunhofer Academy soll veranschaulichen, wie Unternehmen in den wesentlichen Bereichen Kompetenzen weiterentwickeln könnten: Zum Thema Cybersicherheit stehe so etwa die Weiterbildungsinitiative Lernlabor Cybersicherheit zur Verfügung und für Big Data gäbe es ein Zertifikatsprogramm der Fraunhofer-Allianz Big Data. In flexiblen Modulen sollen Mitarbeiter Kompetenzen von Experten erwerben, die einen direkten Zugang zur aktuellen Forschung der Fraunhofer-Institute haben und jedes Seminar mit einem konkreten Praxisteil versehen würden.