Das Lieferantenportfolio für IT-Services im Segment Outsourcing hat sich in den letzten Jahren in seiner Zusammensetzung stark verändert. Im Jahr 2006 wurden noch beinahe drei Viertel aller Outsourcing-Verträge mit immer dem selben Dienstleister abgeschlossen. Mittlerweile lagern Unternehmen ihre IT-Funktionen jedoch zunehmend an verschiedene Anbieter aus. Ein Trend vom Single-Vendor-Full-Sourcing hin zum selektiven Multi-Vendor-Sourcing zeichnet sich deutlich ab. Über alle IT-Sourcing-Segmente hinweg wird das Feld der Sourcing-Partner klar von Freelancern dominiert. Im Durchschnitt arbeiten die befragten Unternehmen mit 24 unterschiedlichen Sourcing-Partnern zusammen. Hiervon können zehn als strategische Partner ausgewiesen werden.
Der Anteil der strategischen Lieferanten macht in etwa die Hälfte des gesamten IT-Budgets aus. Dabei entfällt durchschnittlich nur ein Viertel des Budgets auf den bedeutendsten Lieferanten. Externe Dienstleistungen werden bislang allerdings meist aus rein situativem Bedarf und aus der
bisherigen Nutzung heraus in Auftrag gegeben. Eine strukturierte Verknüpfung zwischen strategischer Planung, strategischer Personalplanung und dem IT-Outsourcing ist in den meisten Fällen nicht erkennbar. Vielfach werden die Services von externen Lieferanten dann in Anspruch genommen, wenn es um die Überbrückung von Skill- oder Kapazitätsengpässen geht.
Mit Blick auf den anhaltenden Kosten- und Innovationsdruck bei den deutschen Telekommunikationsunternehmen ist abzusehen, dass die Bedeutung von IT-Sourcing in Zukunft weiter steigen wird. Ein Zuwachs des Marktvolumens von zirka sieben Prozent ist gemäß der Markteinschätzungen dabei nicht unrealistisch. Kosten zu reduzieren, Kostentransparenz zu schaffen und sich auf Kernkompetenzen zu konzentrieren, bilden dabei die Hauptmotive für die Nutzung von IT-Dienstleistungen. Das Generieren poten-zieller Wettbewerbsvorteile zielt jedoch nicht nur auf Kostenvorteile ab, denn der beständige Zugang zu „State of the Art“-Technologie wird immer wichtiger.
Neben den Vorteilen existieren in gleichem Maße entscheidende Limitationen: Die Studie zeigt, dass die Mehrheit der befragten CIOs und IT-Leiter die eigene Organisation noch nicht als „Outsourcing-reif“ einschätzt. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass nicht die operativen Themenstellungen, wie etwa Compliance, anfallende Kosten und vertragliche Bindung an den Sourcing-Partner, die Hauptbedenken sind. Vielmehr blockieren die Angst um den Verlust von Wissen und Fertigkeiten sowie der Abbau interner Mitarbeiter die Nutzung von IT-Sourcing-Leistungen.