Sollte die E-Plus-Übernahme durch Telefónica zustande kommen, verschwindet die Marke E-Plus wohl komplett vom Markt. Base könnte hingegen weiterbestehen.
Die Telefónica-Übernahme könnte das Ende für die Marke »E-Plus« bedeuten. Das geht aus einem Bericht des Focus hervor, der sich auf Informationen aus Unternehmenskreisen bezieht. Die Vertragskunden-Marke »Base« soll es laut dem Magazin aber weiterhin geben. Hier ist jedoch fraglich, ob es für Telefónica sinnvoll ist, zwei parallele Angebote im Sortiment zu führen. Hingegen unklar ist bisher die Zukunft der Prepaid-Tarife von E-Plus. Angebote wie »Blau« und »Simyo« stehen in Konkurrenz zu Telefónica-Produkten.
Schon zuvor war davon auszugehen, dass Telefónica E-Plus nicht komplett weiterführt. Mit den Focus-Informationen werden die Pläne aber immer konkreter. Schwammig bleibt jedoch, wie es nach der Übernahme um die E-Plus-Franchise-Partner und die unternehmenseigenen Shops steht. Eine Analyse ging vor wenigen Monaten davon aus, dass die Schließung von 600 Ladengeschäften beider Netzbetreiber unerlässlich sei.
Im gemeinsamen Unternehmen soll hingegen E-Plus-Chef Thorsten Dirks bleiben. Dieser könnte laut den Focus-Informanten in Zukunft den kompletten Netzbetreiber-Riesen leiten.
Trotz immer konkreterer Pläne, wie sich die Übernahme gestalten soll, ist diese aber noch längst keine beschlossene Sache. Das Urteil der EU-Kommission, mit dem letztendlich alles steht oder fällt, folgt am 23. Juni. Die Wettbewerbshüter auf europäischer Ebene haben schon zuvor Zweifel an der Akquisition angemeldet. Einer der Hauptgründe ist das riesige Netz, das unter dem neuen Marktgiganten entstehen würde. Durch die Dominanz könnten die Preise drastisch nach oben gehen, so die Befürchtung der Kommission.
Erst kürzlich hat Telefónica versucht einzulenken und der Kommission die Übernahme schmackhaft zu machen. Der Netzbetreiber hat diverse Frequenzen als Mietmodell und die Mitnutzung der Netze für einen neuen Mitbewerber in Aussicht gestellt. Es ist aber eher fraglich, ob dieses Paket ausreicht, um für tatsächlichen Wettbewerb auf dem deutschen Markt zu sorgen.