Ein Beispiel für den Backup von Daten aus geographisch verteilten Standorten bietet die Menschenrechtsorganisation International Justice Mission (IJM), die sich für Cloud-Storage entschied, um diese Hürden zu überwinden. IJM muss nicht nur für den Hauptsitz, sondern auch für jede ihrer 15 Außenstellen eine zuverlässige Datensicherung ermöglichen. Dass die Daten jederzeit vollständig erhalten bleiben, ist für die Arbeit der Organisation essenziell: IJM ist darin engagiert, dass ehemalige Sklaven oder anderweitig unterdrückte und ausgebeutete Menschen zu ihrem Recht kommen, daher ist ein Großteil der gesammelten Informationen mit der Vorbereitung von Klagen gegen potenzielle Straftäter verbunden, die mindestens bis zu dem Zeitpunkt aufbewahrt werden müssen, in dem die Fälle vor Gericht gehen.
Die technische Kehrseite dieser umfangreichen Datenspeicherung: Bei IJM wächst das Datenvolumen jährlich um etwa 40 bis 60 Prozent. Die ursprünglich vorgesehene Backup-Lösung – ein komplexes, netzwerkbasiertes Speichersystem oder 15 individuelle Tape-Backup-Lösungen – hätten den Finanzrahmen der gemeinnützigen Organisation innerhalb kürzester Zeit gesprengt. Stattdessen entschied sich IJM für Cloud-Storage und transferierte auch die kritischen Daten aus ihrer Washingtoner Zentrale in ein so genanntes Lights-Out-Rechenzentrum, das nur noch einen sehr eingeschränkten Zugriff durch Administratoren erfordert. Diese verwalten die Daten nun remote; gleichzeitig entfallen im Zusammenhang mit den Backups sämtliche manuellen Aufgaben, wie etwa Bänder im Archiv einzusortieren oder auswärts einzulagern.
Die Aufgaben der geplanten 15 individuellen Tape- oder Festplattensysteme übernimmt bei IJM heute eine einzige Netzwerk-Appliance: Über ein Cloud-Storage-Gateway werden Cloud-spezifische APIs wie SOAP oder REST in dateibasierte Formate wie NFS oder CIFS übersetzt. Über diese gängigen Schnittstellen lässt sich das Gateway einfach und schnell in bestehende Backup-Systeme einbinden – mit der kleinen Änderung, dass nicht mehr der interne Speicher das Ziel der Datenübertragung ist, sondern die Public-Cloud. Durch die Installation der vorkonfigurierten Appliance konnte IJM schnell und reibungslos zur externen Speicherung wechseln und gleichzeitig die Investitionen in das bestehende Backup-System sichern.