funkschau: In technisch ausgerichteten Unternehmen arbeiten Menschen mit unterschiedlichen fachlichen Hintergründen: Forschung und Entwicklung, Vertrieb, Marketing, Unternehmenskommunikation, IT-Fachleute. Jedem mag etwas anderes wichtig sein bei seinem Arbeitgeber und im Arbeitsalltag. Wie geht EnOcean damit um, wie wird EnOcean dem gerecht?
Biessenberger: Die Arbeit eines jeden einzelnen wird gleichermaßen respektiert und geschätzt und das wird von den MitarbeiterInnen auch so wahrgenommen. Wir legen zudem sehr viel Wert darauf, das gesamte Team regelmäßig über den Status quo und aktuelle Entwicklungen der Firma zu informieren. Das geschieht mindestens jeden zweiten Monat bei einem Get-Together. Das Management ist darüber
hinaus stets offen für Fragen und Feedback jeglicher Art.
funkschau: EnOcean steht für Lösungen, die auf Energy Harvesting beruhen, also der Energiegewinnung aus Bewegung, Licht oder Temperatur-Unterschieden. Ihre Produkte sind somit im Kontext von Nachhaltigkeit zu sehen. Ist die Herstellung nachhaltiger Produkte für BewerberInnen und MitarbeiterInnen heutzutage ein relevantes Argument für ein Unternehmen als Arbeitgeber?
Biessenberger: Das Thema Nachhaltigkeit ist momentan wichtiger denn je und das merken wir natürlich auch bei den BewerberInnen, vor allem im Bereich Electronic Hard- und Software. Viele finden die Forschung und Entwicklung im Bereich der nachhaltigen Energy Harvesting-Technologie spannend. Da bekommen wir teilweise auch Bewerbungen, in denen der Nachhaltigkeitsaspekt explizit hervorgehoben wird. Aber auch in Gesprächen mit den MitarbeiterInnen aus sämtlichen Bereichen stellen wir vermehrt fest, dass Nachhaltigkeit eine immer wichtigere Rolle einnimmt.
funkschau: Setzt sich der Umwelt- und Nachhaltigkeitsgedanke auch im Firmengebäude und an den Arbeitsplätzen bei EnOcean fort?
Biessenberger: Natürlich setzen wir unsere Energy Harvesting-Produkte auch im Firmen-gebäude ein. In allen Lichtschaltern stecken unsere batterielosen Schaltermodule. Heizungen schalten sich nur bei geschlossenen Fenstern an – Magnetkontakte ermitteln den Status des Fensters – und werden nachts automatisch runterreguliert. Sensoren messen beispielsweise, ob Arbeitsplätze und Meetingräume belegt sind. Letzteres ist im Rahmen der Corona-Pandemie und nötigen Abstandsregeln und Hygienemaßnahmen besonders wichtig geworden. Denn hierüber lässt sich leicht monitoren, dass sich in Meetingräumen nicht mehr Menschen versammeln als zulässig, oder es kann ermittelt werden, welcher Arbeitsplatz benutzt wird und anschließend desinfiziert werden muss.
funkschau: Es gibt viele Unternehmen, die durch ihre MitarbeiterInnen nicht so gut bewertet werden – oder sich zumindest eher die unzufriedenen zu Wort melden. Haben Sie Tipps, die für eine bessere Employee Experience sorgen können?
Biessenberger: Ich denke, es ist vor allem wichtig, ehrlich zu den MitarbeiterInnen zu sein und ihnen ein Gefühl von Vertrauen zu vermitteln. Ich für meinen Teil setze auf persönlichen Kontakt und echtes Interesse an meinem Gegenüber. Offene Kommunikationswege und flache Hierarchien unterstützen die MitarbeiterInnen dabei, mögliche Kritik oder Verbesserungsvorschläge ohne Scheu anzusprechen. Auf der anderen Seite ist es wichtig, dass der Vorgesetzte auch kritikfähig und an einer Verbesserung interessiert ist. Das schafft eine vertrauensvolle Zusammenarbeit, aus der sich die positiven Bewertungen entwickeln.