Back-up und Hochverfügbarkeit

Einfach sicher mit zentralen Lösungen

30. Juli 2019, 11:50 Uhr | Autor: Sven Haubold / Redaktion: Natalie Lauer
© Galina Peshkova-123rf

Infrastrukturen für Back-up und Wiederherstellung sollen möglichst aktuelle Datensätze, Systeme und Anwendungen schnell wiederherstellen. Zentral verwaltbare IT-Infrastrukturen können hier Abhilfe schaffen.

IT-Administratoren stehen vor der Aufgabe, die unterschiedlichsten Daten, Systeme und auch Anwendungen hocheffizient, hochverfügbar, kompliant sowie nach Prioritäten und wirtschaftlichen Anforderungen zu sichern. Damit wächst der Anforderungskatalog und die Komplexität von Backup- und Hochverfügbarkeitslösungen: Zum einem durch multigenerationale IT-Infrastrukturen von Nicht-x86-Systemen über x86-Systeme bis hin zu Software-as-a-Service (SaaS) oder Infrastructure-as-a-Service (IaaS).  Zum anderen durch die notwendige Abbildung der verschiedensten Recovery Point Objectives (RPOs) oder Recovery Time Objectives (RTOs): Je nach Anwendung müssen sich aus Sicherungen unterschiedlich weit zurückliegende Datenzustände wie etwa aus einem E-Mail-Archiv oder möglichst aktuelle Datensätze wiederherstellen lassen (flexible RPOs). Oder Sicherungen müssen so schnell wie möglich eine Anwendung oder Informationen wieder verfügbar machen (RTOs im Minutenbereich) – etwa bei einem Online-Shop, der offline zu Gewinnausfällen oder Störungen von Geschäftsabläufen führt. Auch verschiedene Gründe des Datenverlustes erfordern unterschiedliche Back-ups: Eine Naturkatastrophe verlangt nach einer Off-Site-Sicherung, gegen Ransomware hilft eine Offline-Kopie oder eine Hochverfügbarkeitslösung, die sekundengenau auf den Datenzustand vor der Verschlüsselungsattacke zurückspulen kann. Unterschiedliche Compliance-Regelungen bedingen die Sicherung an verschiedenen Orten.

Argumente für einfache Lösungen
Diese hohe Komplexität der Aufgabe „Datensicherheit“ verlangt nach einer einfachen, zentral zu verwaltenden Lösung, um die verschiedensten Anforderungen mit bestehenden Ressourcen erfüllen zu können.

Infrastrukturen zur Datensicherheit, die aus verschiedenen Einzellösungen bestehen, beantworten die Komplexität der Anforderung „Datensicherheit“ oft nur mit einer Komplexität an Sicherungslösungen und schaffen eine neue Unübersichtlichkeit: Für die Sicherung der unternehmenskritischen Daten – also Daten, die innerhalb von einer bis vier Stunden wiederherzustellen sind – benötigen solche Infrastrukturen etwa eine eigene Datenrettungssoftware, einen Disaster-Recovery-Server mit der Möglichkeit zur Wiederherstellung von  Systemen und Anwendungen in einer virtuellen Maschine, einen Data-Recovery-Hypervisor sowie einen Disaster-Recovery-as-a-Service-Anbieter für die Offsite-Sicherung. Zur Wiederherstellung von Informationen, die innerhalb von 24 Stunden wiederhergestellt werden können, kommen nun eine Back-up-Software, die Back-up-Hardware und für die Offsite-Sicherheit ein Back-up-as-a-Service-Anbieter hinzu. Daten und Anwendungen mit Near-Zero-RTO, die de facto immer verfügbar sein müssen, verlangen nach einer High-Availability-Software, einem HA-Replikations-Server sowie einen HA-Replica-Hypervisor für die schnelle Wiederherstellung und eventuell nach weiteren Lösungen. Ein solcher Fuhrpark von Lösungen verbraucht Ressourcen und bietet reichlich Möglichkeiten für Fehler. 

Zentrale, umfassende Lösungen für Datensicherung ermöglichen die Nutzung und Verwaltung verschiedener Technologien über ein einheitliches Front End und Back End. Eine dezidierte Back-up- und Recovery-Appliance bietet die notwendige Einfachheit der Implementierung und unterstützt Anwendungen mit besonderen Anforderungen an Datensicherung und Datenverfügbarkeit. Sie verfügt auch über die nötige Rechenkraft für eine zielbasierte quellseitige Deduplikation und Komprimierung von Daten und kann in ihrer Speicherkapazität schnell skaliert werden. Eingesetzte Appliances agieren beim Failover auch als performante, dezidierte Schnittstelle für den automatischen Zugriff auf redundante Systeme oder Cloud-Sicherungen. Ein nicht zu vernachlässigender Vorteil der Lösung ist auch deren schnelle, einmalige Implementierung. Jede zusätzlich notwendige Lösung sorgt für Verzögerungen. Appliances beschleunigen diesen Prozess enorm. Und auch bei der Berechnung der Kosten bietet eine zentrale Hardware- und Software-Basis große Vorteile: Die Total Cost of Ownership für eine integrierte Lösung lässt sich schneller berechnen als die Summe der Kosten mehrerer Einzellösungen, die dann auch noch zu einer funktionierenden Gesamtarchitektur zu bündeln sind. All-Inclusive-Lizenzierung ermöglichen es, die Kosten für Lizenzen, Festplattenspeicher, RAM und CPU schnell, transparent und sicher zu ermitteln.

Daten- und Anwendungssicherung in verteilten Unternehmen
Mit einer umfassenden Plattform für Datensicherheit und einer Hochverfügbarkeitslösung ist die zentrale Sicherung von Daten, Systemen und Anwendungen in einem verteilten Unternehmen möglich. Steigende Datenmengen auch aus unterschiedlichen Quellen wie einer Oracle-Datenbank, anderer ERP- oder lokaler Systeme können durch solche Lösungen zentral gesichert werden. Neben den routinemäßigen Sicherungen werden besonders geschäftskritische Daten direkt nach der Echtzeitübertragung in der Unternehmenszentrale repliziert – als zusätzliche Sicherung bei einem plötzlichen Ausfall eines Systems im laufenden Betrieb.  Individuelle Service-Level-Agreements für die einzelnen Fachabteilungen erlauben in einer solchen Infrastruktur die granulare Abbildung der unterschiedlichen erforderlichen Sicherheits- und Verfügbarkeitslevel.  So haben dann einzelne Fachabteilungen dank mehrerer Sicherheitsstufen jederzeit Zugriff auf die notwendigen Daten. Datenströme werden über ein zentrales VPN oder Gateway an die Hauptniederlassung übertragen. Ein Unternehmen verwendet dann keine zehn oder mehr Einzellösungen für die Verfügbarkeit von Anwendungen, Systemen oder Informationen, sondern nur im Hauptrechenzentrum eine All-in-One-Backup-Plattform mit einer Hochverfügbarkeitslösung. Bei Ausfall eines Systems übernimmt ein anderes der angeschlossenen Systeme umgehend die anfallenden Aufgaben. Eine zusätzliche Rückversicherung bietet ein virtuelles Standby: Dabei befindet sich eine virtuelle Maschine als Reservesystem im Wartemodus und kann im Ernstfall hochgefahren werden.  Abgerundet wird ein Datensicherungskonzept durch die tägliche Datensicherung auf einer virtuellen Library, die in einem gesonderten Brandabschnitt installiert ist.

Sven Haubold ist Territory Account Director bei Arcserve

 

 


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