Unified-Communications & Collaboration

Expertenkommentar: Lync - am Zahn der Zeit

12. Dezember 2014, 9:49 Uhr | Von Axel Oppermann, Avispador
Axel Oppermann, Gründer des Beratungs- und Analystenhauses Avispador
© Axel Oppermann

Microsoft hat es innerhalb weniger Jahre geschafft, aus einer unbedeutenden und schwerfälligen Kommunikationsanwendung eine führende Lösung für Unified-Communications und Collaboration zu entwickeln. Auch wenn die Lösung sicher nicht alle noch so exotischen Anforderungen aller Nutzergruppen erfüllen kann, ermöglicht Lync - künftig Skype for Business - in einer zunehmend dezentralisierten und vernetzten Arbeitswelt eine vereinfachte Collaboration sowie Federation, klassische Unified-Communications-Szenarien und unterstützt Social-Business-Konzepte.

Als Microsoft im Jahr 2003 mit dem OCS, dem „Open Communications Server“, in den Markt für integrierte Kommunikationslösungen einstieg, erntete das Unternehmen viel Spott. TK-Hardware-hersteller dominierten den Markt, langfris-tige komplexe Verträge kennzeichneten das Geschäft, Innovationen waren nur schwer durchzusetzen. Microsoft war in diesem Markt unerfahren, hatte keine Partner und dem Produkt fehlten Schlüsseltechnologien. Elf Jahre und einige Produktgenerationen später sieht die Welt anders aus: Einst etablierte Anbieter wie Nortel sind vom Markt verschwunden oder müssen, wie Unify oder Cisco, um Markt und Marge kämpfen; selbst dann, wenn der Leistungs- oder Funktionsumfang wesentlich größer und umfassender ist als bei Mitbewerbern.

Da Microsoft seinerzeit als Herausforderer startete, quasi auf der grünen Wiese, musste kaum auf das Bestandsgeschäft, laufende Verträge oder etablierte Branchenmuster Rücksicht genommen werden. Die Produkte und Services konnten am sich wandelnden Bedarf der Anwender und IT-Abteilungen entlang entwickelt werden. Das klappte nicht immer auf Anhieb oder funktionierte umfassend. Aber von Version zu Version konnten Funktionen und Features an die zunehmenden Veränderungen der Arbeitswelt angepasst werden und somit an die sich wandelnden Bedürfnisse. Mobile Geräte und die damit verbundenen Anwendungen sowie Datendienste rückten in den Blickpunkt. Die Funktionen rings um Enterprise-Voice und Federation wurden seit Lync 2010 verbessert angeboten und mit Lync 2013 nochmals auf ein neues Level gehoben. Lync bündelt heute Corporate-Instant-Messaging (IM), Business-Telefonie sowie Audio- und Videokonferenzen in einer einzigen Plattform. Die geschaffene Lync-Skype-Connectivity verbindet die Unternehmenswelt mit Konsumenten sowie Freiberuflern und kleineren Unternehmen, die auch in Deutschland verstärkt auf Skype setzen. Auch wenn es an der einen oder anderen Stelle noch etwas knirscht: Die Leistungsfähigkeit ist regelmäßig größer als die Nutzung der entsprechend vorhandenen Funktionen in Breite und Tiefe.

Ferner bietet Microsoft mit Lync auch eine softwarezentrierte Alternative zu herkömmlichen TK-Anlagen. Neben den einzelnen Funktionen liegt die Stärke des Angebots in der starken Integration in die weit verbreitete Exchange- und Sharepoint-Welt, dem mittlerweile ansehnlichen Partnernetzwerk sowie den Möglichkeiten der Integration. Ob die Tatsache, dass bei Lync-Lösungen auf (UC-)Hardware und einzelne Lösungen Dritter zurückgegriffen werden muss, ein Vorteil oder Nachteil ist, muss situativ entschieden werden.

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