Kürzlich verkündete Facebook, seine User von jetzt an zu informieren, falls der Verdacht bestehe, diese würden von Staaten oder Regierungen gezielt ausgespäht. Sophos erklärt, wie es dazu kommt und was sich dahinter verbirgt.
In seinem Blog-Post vom 16. Oktober beschreibt Alex Stamos, Chief Security Officer bei Facebook die neue Regelung. Nutzer, so heißt es dort, erhalten von nun ab Warnungen, wenn Facebook Hinweise darauf vorliegen, dass diese von nationalstaatlich gesponserten Angreifern ausgespäht werden. Ist das soziale Netzwerk also der Ansicht, ein User würde von staatlich geförderten Hackern ins Visier genommen, weist eine Pop-up-Nachricht im Feed ihn darauf hin und legt nahe, besondere Sicherheitsvorkehrungen zu ergreifen.
Bei den vorgeschlagenen Maßnahmen handelt es sich um Login-Berechtigungen.
Facebook, so Stamos, ergreift grundsätzlich Schritte, um Konten zu sichern von denen das Unternehmen annimmt, sie wären kompromittiert worden. Nun geht man jedoch noch einen Schritt weiter und weist die Nutzer darauf hin. Einige Angriffe, so die Erklärung, wären "weiter fortgeschritten und gefährlicher" als andere.
Aufgrund der anhaltenden Angriffe durch staatlich unterstützte Angreifer ist davon auszugehen, dass jeder User, dessen Facebook-Konto unter Beschuss geraten ist, auch um die Sicherheit seiner anderen Konten fürchten muss. Facebook empfiehlt daher, die Sicherheitsvorkehrungen auf alle digitalen Konten auszuweiten. Ähnliche Warnungen sprach schon Google im Jahr 2012 aus. Genau wie Google verrät auch Facebook nicht, welche Quellen ihren Vermutungen zugrunde liegen. Das Unternehmen gibt an, den Angreifern keine wertvollen Hinweise über die Sicherheitsmechanismen liefern zu wollen.
Staaten können Personen aus politischen oder aus Gründen der nationalen Sicherheit ausspähen. Sie können einzelne Individuen angreifen, um Zugang zu ihren Arbeitgebern, zu geistigem Eigentum oder Kundendaten zu erhalten. Länder wie Nordkorea und China stehen schon seit längerem im Verdacht, solche Angriffe zu sponsern.
Hacker mit Verbindungen zum chinesischen Militär wurden von den USA vor zwei Jahren wegen des angeblichen Eindringens in mehrere US-Stahlunternehmen angeklagt. Die USA behaupten, die chinesischen Hacker hätten via Phishing-Mails und Malware den Zugang zu E-Mail-Konten der Unternehmensvertreter gewonnen, um Informationen zu entwenden, die den staatlichen chinesischen Betrieben nützen konnten.