Traditionelles Fax (T.30) ist Echtzeitfaxen in einem VoIP-Netz unterlegen, da das T.30-Faxprotokoll ursprünglich für Netzwerke konzipiert wurde, die einen unterbrechungsfreien Datenfluss bieten. Dies ist jedoch bei einem IP-Netz, da es paketbasiert ist, nicht der Fall. Das T.30-Protokoll toleriert beispielsweise keine Verzögerungen, Laufzeitverzögerung (Jitter) und Paketverluste, die naturgemäß in einem IP-Netz vorkommen. Zwar ist die in vielen VoIP-Netzwerken implementierte Kompression gut für Sprache geeignet (dies liegt an dem limitierten Frequenzbereich des menschlichen Ohres und an unserer Fähigkeit Lücken zu füllen, wenn bestimmte Geräusche beim gesprochenen Wort fehlen), doch mit T.30 kann die durch Kompression und Paketbildung verursachte Verzerrung die Übertragung scheitern lassen. Dabei ist es nahezu unmöglich, eine T.30-Verbindung so abzustimmen, dass sie mit dem variablen Verhalten eines IP-Netzes auskommt. Denn die Charakteristiken eines IP-Netzes ändern sich ständig und basieren auf einer Vielzahl von Faktoren, die nicht vorhersehbar sind. Faxe, die das Netz bei relativ niedriger Auslastung zuverlässig passieren, können fehlschlagen, wenn das Netz ausgelastet ist. Andererseits kann die Übermittlung der Faxe bei geringer Netzauslastung misslingen, wenn das System für eine hohe Auslastung ausgerichtet ist.