Mit dem MacBook auf Business-Trip: Das war lange Zeit kein Problem. Seit August 2019 verbieten jedoch viele Airlines die Mitnahme von älteren Geräten. Wie man Ärger beim Check-in vermeidet, erklärt Roman Fattakhov, Digital Marketing Specialist bei Parallels.
Fliegen wird in Deutschland ab April 2020 aufgrund des Klimapakets der Bundesregierung teurer. Das gilt sowohl für Inlandsflüge, als auch für Langstreckenflüge und Flüge innerhalb der EU. Das bedarf frühzeitiger Planung sowohl für Privatpersonen als auch für Unternehmen, die ihre Mitarbeiter auf Messen, Kongresse oder zu Meetings zu Kunden und Zweigstellen an anderen Standorten schicken. Mit einer frühzeitigen Planung können bereits kostspielige Flüge bei kurzfristigen Buchungen vermieden werden.
Doch das ist nicht der einzige Grund für eine rechtzeitige Organisation, denn vor allem für Unternehmen mit Mac-Hardware kann es teuer werden. Die Ursache: Aufgrund des Apple-Flight-Bans dürfen nicht alle MacBooks mit an Bord jeder Fluggesellschaft genommen werden – und der Mitarbeiter im schlimmsten Fall nicht oder nur ohne das Gerät mitfliegen. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern kann auch teuer werden.
Doch warum dürfen bestimmte MacBooks nicht mit an Bord genommen werden? Der Grund sind fehlerhafte Akkus. Betroffen ist vor allem das 15-Zoll MacBook Pro. Bei diesem Modell kam es immer wieder zu überhitzten Akkus bei Geräten, die zwischen 2015 und 2017 hergestellt wurden.
Einige Airlines haben deswegen seit August 2019 ihre Sicherheitsbestimmungen erhöht. So erlaubt United Airlines nicht, dass betroffene Laptops in einem aufgegebenen Gepäckstück transportiert werden. Im Handgepäck dürfen die Geräte mit – solange jedenfalls, wie sie während des Flugs ausgeschaltet und ausgesteckt sind. Qatar Airways und Singapore Airlines sind weniger tolerant. Beide Fluggesellschaften erlauben keine betroffenen Geräte, weder im Handgepäck noch als aufgegebenes Gepäckstück im Koffer. Auch bei Lufthansa sind diese MacBooks an Bord eines Flugzeugs nicht gestattet.
Wer diese Beschränkungen umgehen will, kann sich vor der Reise einen neuen Akku installieren lassen. Der Service wird vom Hersteller unentgeltlich angeboten. Mit dem neuen Akku dürfen Mitarbeiter betroffene MacBooks dann etwa bei Lufthansa sowohl im Frachtraum als auch im Handgepäck transportieren.
Um Chaos an der Gepäckkontrolle zu vermeiden, sollten Mitarbeiter mit MacBook frühzeitig aktiv werden und sich an ihre IT-Abteilung wenden. Über spezielle Verwaltungstools für Mac-Geräte können Administratoren gezielt die Modelle unter allen Geräten ausfindig machen. Wichtig ist es dabei, die Seriennummer zur Hand zu haben. Sie findet sich entweder auf der Unterseite des Geräts, auf der Originalverpackung oder im Apple-Menü unter „Über diesen Mac“. So lässt sich über die Website von Apple schnell ermitteln, ob das MacBook von der Akku-Fehlproduktion betroffen ist. Zur eigenen Sicherheit sollten Unternehmen vor einer Reise auch alle anderen Modelle kontrollieren.
Ist klar, dass das MacBook eines Mitarbeiters eine defekte Batterie enthält, sollten Mitarbeiter am Apple-Batterieaustauschprogramm teilnehmen und die Batterie des Geräts austauschen lassen. Laut Apple kann der Austausch der Batterie drei bis fünf Tage dauern, sodass Unternehmen dies in der Reiseplanung zeitlich berücksichtigen müssen. Rechnet man die Versanddauer bei Paketen mit ein, kann es ein bis zwei Wochen dauern, bis das MacBook repariert und wieder beim Mitarbeiter eingetroffen ist. Die Reiseplanung muss also rechtzeitig gestartet und die IT umgehend informiert werden, eine IT-Prüfung durchzuführen um ein Hardwareproblem auf der Geschäftsreise zu vermeiden.
Sobald die Batterie ausgetauscht wurde, sollten Mitarbeiter alle relevanten Dokumente im Zusammenhang mit diesem Service zusammenstellen und während der Reise den Reparaturbeleg, die "AppleCare Service - Produktreparaturübersicht" und alle anderen Reparaturnachweise bei sich führen. Unternehmen sollten sich ebenfalls vergewissern, dass die Seriennummer des Geräts zur schnellen Überprüfung in den Belegen enthalten ist. Diese benötigen die Mitarbeiter am Flughafen, wenn sie aufgefordert werden, einen Nachweis für den Austausch vorzulegen.
Sind die MacBooks reisender Mitarbeiter nicht betroffen, kann es am Flughafen dennoch zu Problemen kommen. Deswegen ist es von Vorteil, ebenfalls einen Screenshot des Ergebnisses vom Apple-Batterieaustauschprogramm zu machen, wenn das Gerät nicht von der Akku-Fehlproduktion betroffen ist. Der Screenshot dient als Nachweis für das Flughafenpersonal, dass das MacBook keine Gefahr darstellt.
Mit dem ausgetauschten Akku und den wichtigen Nachweisen zur Reparatur sind die Mitarbeiter an der Gepäckkontrolle auf der sicheren Seite. Der Mitarbeiter tritt den Flug samt MacBook stressbefreit an und kann im Meeting oder auf der Messe mit seiner Präsentation vor Kunden und Partnern am gewohnten Gerät überzeugen.
Roman Fattakhov ist Digital Marketing Specialist bei Parallels.