Frequenzauktion: Enttäuschung, Aufbruchsstimmung und Kritik

21. Mai 2010, 12:43 Uhr | Claudia Rayling

Fortsetzung des Artikels von Teil 2

Vodafone: „Internet für alle“

Auch beim zweiten großen Mobilfunkanbieter Deutschlands ist man ob des Ausgangs der gut vierwöchigen Auktion durchweg positiv gestimmt. Der Düsseldorfer Kommunikationskonzern sicherte sich wie erwartet zwei Frequenzblöcke im Band der Digitalen Dividende. Außerdem wird Vodafone eigenen Angaben zufolge seine Position bei UMTS ausbauen (2000er-Band). Bereits kurzfristig sei man in der Lage, durch die hinzugekommenen Frequenzen die Kapazität um rund 50 Prozent zu steigern. „Damit werden wir den erhöhten Bedarf der Kunden an mobilen Datenservices auf dem hohen Vodafone-Qualitätsniveau garantieren und weiterentwickeln", bestätigte Friedrich Joussen, CEO von Vodafone Deutschland.

Der Konzern hat insgesamt 1,43 Milliarden in die Ersteigerung der Frequenzen investiert und 95 MHz ersteigert: zwei Blöcke mit je 5 MHz bei 800 MHz/Digitale Dividende (gepaart), einen Block mit 5 MHz bei 2,0 GHz (gepaart), vier Blöcke mit je 5 MHz bei 2,6 GHz (gepaart) und fünf Blöcke mit je 5 MHz bei 2,6 GHz (ungepaart)

Mit den erlangten 20 MHz im gepaarten 2,6 GHz-Band will man Spitzengeschwindigkeiten bei der Zukunftstechnologie LTE in den Städten garantieren. Weitere 25 MHz ungepaartes Spektrum im 2,6 GHz-Band bieten darüber hinaus zusätzliche Kapazitätsreserven für das erwartete Wachstum der Zukunft. Damit habe man ausreichend Spektrum ersteigert, um die auch in China und Indien zur Einführung vorbereitete Technologie für Deutschland im ungepaarten 2,6 GHz-Band nutzbar zu machen.
Wie bereits vor der Auktion angekündigt, wird Vodafone nach eigener Aussage in den kommenden Monaten die Auktionsauflagen erfüllen und die nicht versorgten Regionen mit schnellem Internet über Funk erschließen. Damit werden die Zusagen, die im Rahmen der Breitbandinitiative gegenüber der Bundesregierung und den Ländern gemacht wurden, erfüllt. Die Bundesregierung hatte im Rahmen des Konjunkturpakets II eine Breitband-Initiative für Deutschland gestartet, die unter anderem vorsieht, dass Regionen ohne DSL-Anschlüsse zunächst mit schnellem Internet von mindestens 1 MBit/s über den Mobilfunk versorgt werden.

„Internet für alle wird jetzt Realität. Deutschland ist ein High-Tech-Land, das überall eine High-Tech-Infrastruktur braucht. Wir stärken unsere Position als Internetanbieter und unsere Führungsposition bei Datenservices. Vodafone hat in die eigene Zukunft und in die Zukunft des Standortes Deutschland investiert", so Joussen.

 


  1. Frequenzauktion: Enttäuschung, Aufbruchsstimmung und Kritik
  2. Telekom: Eine Investition von 1,3 Milliarden in LTE
  3. Vodafone: „Internet für alle“
  4. Telefónica O2: Erstes regionales LTE-Netzwerk noch 2010
  5. E-Plus: 283,6 Millionen Euro und kein 800er-Block

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