Für die besonders begehrten und heiß umworbenen Frequenzen der Digitalen Dividende hat es dann doch nicht gereicht. Nach 224 Bieterrunden teilten die Telekom, Vodafone und O2 die vorhandenen sechs Blöcke des 800 MHz-Bereiches unter sich auf. Dennoch habe man sich um ein „wertvolles neues Spektrum erweitert", so heißt es. Immerhin bedeuteten die Neuerwerbungen „in etwa eine Verdoppelung gegenüber dem aktuell von der E-Plus Gruppe genutzten Spektrum".
Im Einzelnen konnte der Mobilfunkanbieter folgende Frequenzen für sich gewinnen:
1,8 GHz: zwei Blöcke à 2x5 MHz für 43,1 Millionen Euro
2,0 GHz: zwei Blöcke à 2x5 MHz für 187,4 Millionen Euro
2,6 GHz: zwei Blöcke à 2x5 MHz, zwei Blöcke à 1x5 MHz zu 53,2 Millionen Euro
Das erworbene Spektrum passe zur Unternehmensstrategie oder, besser gesagt, „Herausforderungsstrategie", wie Thorsten Dirks, CEO der E-Plus Gruppe, erklärt: „Wir werden die Steigerung der Reichweite, der Kapazität und der Geschwindigkeit unseres Netzes beschleunigt fortsetzen und damit eine echte mobile Alternative zum Breitbandnetz schaffen. Unseren Kunden und bestehenden sowie künftigen Partnern werden wir auch in Zukunft attraktive Angebote bei gleichzeitig hoher Qualität liefern."
Beim weiteren Netzausbau kommt dem Unternehmen die enge Zusammenarbeit mit seinen Netzausrüstern zugute. Diese Partnerschaft ermöglicht einen kontinuierlichen Ausbau mit vergleichsweise geringen Infrastruktur-Investitionen. Dennoch übt der Mobilfunkanbieter Kritik am Ausgang der Auktion: Die Regulierungsbehörde sei jetzt mehr denn je gefordert, denn an der grundsätzlichen Wettbewerbsproblematik im deutschen Markt habe sich durch die Versteigerung der Frequenzen nichts geändert. Jetzt müsse für Chancengleichheit gesorgt werden. „Die Bundesnetzagentur hatte vor der Auktion eine Untersuchung dieser Wettbewerbsproblematik auf Drängen der Europäischen Kommission zugesagt. Jetzt müssen Taten folgen", so Thorsten Dirks.