Der Funk-Polizist
Damals wie heute war es keine Seltenheit, dass es zu Demonstrationen oder Protesten kommt. Damit blutige Zusammenstöße und Missverständnisse verschiedenster Art vermieden werden können, hatte ein amerikanischer Funktechniker im Jahr 1931 den Vorschlag gemacht, „an die Stelle des Menschen den drahtlosen Polizisten“ zu setzen. „Ein Koloß soll er sein, der auf Raupenketten daherkommt und von der Ferne aus gelenkt wird.“ Da zu dieser Zeit bereits das Fernlenken von Schiffen oder auch Autos geglückt war, wurde die technische Umsetzung des Projekts thematisiert: Ein Empfänger sollte den elektrischen Strom, der durch einen Benzinmotor erzeugt wird, an die richtige Stelle senden, „damit er mechanische Wirkungen auslöse". Die Augen sollten Scheinwerfer sein. Zusätzlich ist „ein Behälter mit Stinkgas“ vorgesehen, der „die Menschenmassen rasch und ohne Blutvergießen zerstreut“. Wirbelnde Scheiben an den Armen sollen für die Verteilung des Stinkgases sorgen. Der Funkpolizist wird als wahres „Ungeheuer“ betitelt.
1931 reine Fantasie, heute in glücklicherweise abgeänderter Form im Einsatz: Die ersten Roboter-Polizisten haben wenig mit dem zuvor beschriebenen „Ungeheuer“ gemein. Bereits Mitte des letzten Jahres wurde der erste „Robocop“ vorgestellt. Der unbewaffnete Roboter-Polizist soll in Dubai überwiegend Auskünfte geben und Anzeigen aufnehmen. Dabei erinnert das Erscheinungsbild des in Spanien entwickelten „Roboter REEM“ sogar ein bisschen an den 1931 beschriebenen Funkpolizisten: Wie dieser bewegt sich auch der Robocop nicht auf Beinen, sondern auf Rädern. Die Figur ähnelt einem Menschen – mit Unterkörper, Oberkörper mit Armen und einem durch eine Polizeimütze verzierten Kopf. Der auf der Brust angebrachte Touchscreen ist das Hauptwerkzeug des modernen Roboter-Polizisten. In Zukunft – auch heute ist die Entwicklung solcher Technologien noch nicht abgeschlossen – soll der Robocop sogar sprechen können und dadurch beispielsweise Informationen zu Verbrechen liefern oder als Anlaufstelle für das Bezahlen von Strafzetteln dienen.