Bei der Konzeption einer Gebäudefunkanlage stellen sich zunächst die folgenden Fragen: Wer benötigt die Objektversorgung? Wer sind die späteren Nutzer? Was soll die Anlage erreichen? Welche Funkstandards stehen zur Auswahl oder sind zu berücksichtigen? Generell können dabei zwei Netztypen unterschieden werden:
Professionelle Mobilfunknetze: Durch den bundesweiten Aufbau des BOS-Digitalfunknetzes im TETRA–Standard gewinnt das Thema Objektversorgung auch für Eigentümer, Betreiber und Planer von Gebäudekomplexen immer mehr an Bedeutung. Nicht zuletzt Feuerwehr und Polizei stellen hier hohe Anforderungen an die Objektversorgung. So erfordert beispielsweise die Koordination von Einsatzkräften eine reibungslose und zuverlässige Kommunikation auch in Bauwerken und
Gebäuden. Die Planung und Realisierung einzelner Versorgungsanlagen obliegen hier aus vielfältigen Gründen (Brandschutz, Sicherheit, etc.) in der Regel den Betreibern dieser Objekte, die Integration der einzelnen Anlagen in das oberirdische BOS-Digitalfunknetz dagegen den Ländern. Unter diesen Rahmenbedingungen ist besonders darauf zu achten, dass es zu keiner Beeinträchtigung der Freifeldversorgung kommen darf. Notwendige Vorgaben, wie die Art der Anbindung der Objektversorgung an die Basisstationen sowie die vorzunehmende Pegelung der Repeater müssen von den Ländern definiert, vorgegeben und an die Objekteigentümer übergeben werden.
Öffentliche, kommerzielle Mobilfunkanbieter, die ihren Kunden einen lückenlosen, qualitativ hochwertigen Service bieten wollen: Neben dem grundlegenden Sprachdienst wird hier im Zeitalter der Smartphones und des mobilen Intersurfens mehr und mehr die drahtlose Datenübertragung und dem damit verbundenen rasanten Anstieg der übertragenen Datenvolumen zum Thema und Umsatzgenerator. Um so wichtiger ist es, diese Datendienste in Bahnhöfen, Flughäfen, Stadien oder anderen Orten, die bei der Überbrückung von Wartezeiten zum Griff zum mobilen Endgerät und dem Surfen im World-Wide-Web einladen, mit hoher Qualität und Datenrate zu versorgen. Dies erfordert den Einsatz neuester Funktechnologien und eine gut geplante Funkversorgung in den Gebäuden, die einen genügend hohen Empfangspegel gewährleisten müssen, um die geforderten Datenübertragungsraten erreichen zu können.