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Funkversorgungsplanung in Gebäuden und Tunnelanlagen

10. Juli 2012, 11:03 Uhr | Roland Götz, Vorstand LS Telcom

Fortsetzung des Artikels von Teil 4

Strukturierte Planung

Ein strukturierter Planungsansatz, der die folgend aufgeführten Schritte enthält, ist für das Design einer Gebäudefunkanlage unerlässlich:

Festlegung der zu erreichenden Versorgungsparameter (Datenraten, Signalqualität) und Ableitung von Planungsvorgaben (zum Beispiel zu erreichendes S/N)
Ermittlung des Versorgungsgrades im Gebäude durch das Freifeld und Festlegung der zu versorgenden Bereiche
Erfassung der technischen, baulichen und architektonischen Rahmenbedingungen
Erarbeitung eines Versorgungskonzeptes mit Festlegung der Versorgungs- und Anbindungsmethode; gegebenenfalls Ermittlung der zur Anbindung zur Verfügung stehenden Basisstationen mittels Panoramamessung
Versorgungsplanung durch Auswahl optimaler Positionen für Antennen und Strahlerkabel durch Simulation verschiedener Lösungsvarianten unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen.
Bestimmung der Wechselwirkung der geplanten Anlage mit dem Freifeld
Dokumentation der Planungsergebnisse mit Versorgungsdarstellungen, Kabelführungsplänen, sowie Material- und Stücklisten als Input für die Beschaffung.

Aufgrund der vielfältigen Abhängigkeiten empfiehlt es sich, den Prozess so weit als möglich durch leistungsfähige, softwarebasierte Planungstools zu unterstützen. War in analogen Netzen das geschulte Auge eines berufserfahrenen Planers oftmals noch ausreichend, ist in der Welt der digitalen Netztechnologien eine hochwertige und effiziente Planung von Gebäudefunkanlagen ohne leistungsfähiges Planungstool nicht mehr zu bewerkstelligen. Diese Helfer unterstützen idealerweise den gesamten Lebenszyklus eines Projekts, von Design und Planung über die Realisierung bis hin zu Abnahme, Betrieb und Wartung. So können in leistungsfähige Planungstools Gebäudegrundrisse einfach und schnell importiert und angepasst werden. Mit Hilfe von Systemkomponenten-Bibliotheken kann das Antennenverteilsystem effizient geplant und die damit erreichbare Funkversorgung im Objekt unter Verwendung moderner 3D-Wellenausbreitungsmodelle simuliert werden. Auf diesem Wege lässt sich die kosteneffizienteste Lösung finden.

Neben der reinen Versorgung im Gebäude kann der Einfluss des Freifeldes auf die Qualität der Objektversorgung simuliert werden, was zu Ermittlung des S/N-Abstandes und der damit verbunden erreichbaren Datenrate erforderlich ist. Des weiteren können zur Verifizierung, beispielsweise während der Abnahme, Messdaten importiert, dargestellt und verglichen werden sowie schließlich das Projekt einheitlich und übersichtlich mit Versorgungsplots, Kabelführungsplänen, Link-Budgets, Materiallisten und Kostenrechnungen dokumentiert werden.